Apotheken bleiben zu: Glukose-Fall Thema im Landtag

(MF | Foto: Symbolbild) Im NRW-Landtag hat die politische Aufarbeitung der Todesfälle durch vergiftete Glukose begonnen. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann verteidigte vor der Sitzung, dass die drei Apotheken in Köln weiter geschlossen bleiben müssen. Er kommentierte damit den Antrag des Apothekers, seine Filialen wieder öffnen zu dürfen. 

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Die Stadt hatte die Schließung angeordnet, nachdem sich das NRW-Gesundheitsministerium und die Kölner Bezirksregierung eingeschaltet hatten. Der Betreiber der Longericher Apotheke hatte daraufhin beim Verwaltungsgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen die Stadt beantragt. Der Apotheker will erreichen, dass er seine drei Apotheken, die „Heilig-Geist-Apotheke“ in Longerich, die „Apotheke am Bilderstöckchen“ und die „Contzen-Apotheke“ in Bilderstöckchen wieder öffnen darf. Laumann machte klar, dass die Apotheken bis auf Weiteres geschlossen blieben:

„Ich mache nur dann eine Apotheke auf, wenn ich weiß, dass die Versorgung in dieser Apotheke mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so ist, dass wir es auch den Patientinnen und Patienten zumuten können.“

Währenddessen stellten Ermittler der Kölner Staatsanwaltschaft in einem Tütchen einer anderen Patientin ebenfalls Spuren der toxischen Substanz fest. Nach einem Aufruf der Behörden hatte die Patientin das Tütchen mit dem Glukosepulver zur Untersuchung abgegeben. Bei den festgestellten Spuren handele es sich allerdings nur um sehr geringe Mengen, die bei einer Einnahme offenbar nicht die Gesundheit geschädigt hätten, heißt es weiter.

Vor knapp zwei Wochen waren eine schwangere Frau und ihr per Notkaiserschnitt geholtes Baby an Organversagen gestorben. Die 28-Jährige hatte eine Glukose-Mischung aus der Apotheke eingenommen.

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