Hirn-Chirurg während Operation entlassen

(SR | Foto: Symbolbild) Ein leitender Chirurg wird während einer Hirn-Operation von der Klinikleitung aus dem OP-Saal zitiert und entlassen. Die Operation muss abgebrochen werden. Dieser Vorfall soll sich nach Radio Köln-Informationen Anfang Juli im Klinikum Merheim abgespielt haben.

Rolf Bietmann, der Anwalt des Arztes, spricht auf Nachfrage von Radio Köln von einem Skandal. Einen der deutschlandweit führenden Hirn-Chirurgen während einer OP zu entlassen, habe es so noch nicht gegeben.

Die Vorbereitung der achtstündigen Operation sei schon drei Stunden im Gange gewesen. Der Kopf des Patienten sei bereits mit Schrauben fixiert und für den Eingriff präpariert gewesen, als der Chirurg aus dem OP zitiert wurde, so der Anwalt weiter.

Die Begründung für diesen drastischen Schritt, der Arzt habe Studenten in der Vergangenheit erlaubt, bei Operationen mitzuwirken, sei für Bietmann nicht nachzuvollziehen.

Die Kliniken halten dagegen. Es habe für die Kündigung so gravierende Gründe gegeben, dass diese Entscheidung zwingend war. Außerdem habe der Arzt Tage im Voraus von dem Termin bei der Klinikleitung gewusst, mit der Aufforderung, mögliche Operationen an diesem Tag zu verschieben. Während des Kündigungsgespräches habe der Chirurg außerdem nicht erwähnt, das er sich mitten in einer laufenden Operation befinde.

Wer am Ende recht hat, soll in einem ersten Gütetermin in einer Woche vor Gericht geklärt werden.

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