Köln stoppt Impfungen mit AstraZeneca

(DD,RO|Symbolbild) Die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister haben am Dienstagabend vorsorglich eine neue Altersbeschränkung für die Corona-Schutzimpfung des Herstellers AstraZeneca verhängt. Das Präparat sollen nur noch Menschen über 60 Jahre bekommen. 

© Radio Köln

Hintergrund war unter anderem der Tod einer 47-Jährigen nach einer AstraZeneca-Impfung im Kreis Euskirchen. Deutschlandweist seien bisher 31 Fälle von Blutgerinseln nach Impfungen bekannt, berichtet das Paul-Ehrlich-Institut. Kanzlerin Merkel sagte dazu, Vertrauen entstehe aus dem Wissen, dass jedem Verdacht, jedem Einzelfall nachgegangen werde. Merkel räumte allerdings auch eine Verunsicherung ein.

Das Kölner Impfzentrum hat am Dienstagnachmittag alle Impfungen mit AstraZeneca gestoppt. Das hat uns eine Stadtsprecherin bestätigt. Betroffen sind demnach 488 Menschen. Diese hätten Dienstag einen Termin im Impfzentrum gehabt. Den Betroffenen solle nun eine Alternative angeboten werden. Sie können sich stattdessen mit Biontech impfen lassen.

Die Stadt Köln versuche, so die Sprecherin, bis einschließlich Karsamstag alle Termine im Impfzentrum aufrecht zu erhalten und auf den Impfstoff von Biontech umzustellen. Für Ostersonntag habe die Stadt eine Zusage des Landes, dass eine Alternative zu AstraZeneca geliefert werde. 

Auch die Kölner Uniklinik hat nach ungeklärten Einzelfällen von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit einer Coronaschutzimpfung die Impfung mit AstraZeneca für Frauen unter 55 Jahren faktisch ausgesetzt. Das erklärte die Uniklinik auf Anfrage von Radio Köln. Die drei Kliniken der Stadt Köln sind nach eigenen Angaben nicht betroffen, weil dort nur Biontech verimpft werde, hieß es dort. Erst Mitte April seien weitere Impfungen mit AstraZeneca geplant. Bis dahin warte man die Entwicklungen und Ergebnisse ab, sagte uns eine Sprecherin der Kliniken. 

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