Kritik: Inzidenzwert bleibt wichtig

(PW|Symbolbild) Baden-Württemberg und Niedersachsen schaffen als erste Bundesländer die 7-Tage-Inzidenz als Kennziffer für Beschränkungen ab. Wer am gesellschaftlichen Leben teilnehmen will, muss wohl schon ab der kommenden Woche getestet, geimpft oder genesen sein. Die Inzidenz soll im Alltag keine Rolle mehr spielen. 

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Der Kölner Oberarzt und Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Karagiannidis, hält das für keine gute Idee:

 „Das ist ungefähr so, wie wenn man im Auto den Tacho weglassen würde und nur nach den Blitzern auf der Zoobrücke fahren würde, wenn man die Inzidenzen jetzt aus der Beurteilung weglassen würde. Es braucht sicherlich einen Korrekturfaktor, im Gegensatz zu dem, was wir in den letzten drei Wellen gewöhnt waren, weil einfach viele der vulnerablen Gruppen mittlerweile geimpft sind.“

In einem Modell konnte Karagiannidis aber zusammen mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern herausfinden, dass die Inzidenzzahl ohnehin ganz eng mit der Auslastung der Intensivbetten zusammenhänge. Das RKI gibt für Köln am Freitag einen weiter steigenden Inzidenzwert von 55,5 an.

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