Bayer-Hauptversammlung

(MF) Es war ein Schlag ins Gesicht für Bayer-Chef Baumann. Auf der Hauptvollversammlung der Bayer-AG am Freitag hatte die Chefetage mit harter Kritik zu kämpfen. 

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Der Grund: Der Kauf des umstrittenen US-Konzerns Monsanto und die darauffolgenden Kursverluste der Bayer-Aktie. Diese Tatsache hat die Aktionäre so verärgert, dass sie dem Vorstand am Freitag überraschend die Entlastung verweigerten.

"Vom besten Unternehmen im Dax, zu einer Schrottaktie", so hat ein einflussreicher Aktionär die Entwicklung Bayers an der Börse beschrieben. Und das hat Folgen:

55,5 Prozent stimmten gegen und nur 44,5 Prozent für den Vorstand. Normalerweise bekommt die Chefetage bei der alljährlichen Hauptversammlung eine Zustimmung von etwa 97 Prozent. Trotz des Ergebnisses, gab der Aufsichtsrat gab nach einer eilig berufenen Sitzung am frühen Samstagmorgen bekannt, hinter dem Konzernlenker zu stehen.

Angesichts der Kursverluste gebe es nichts zu beschönigen, sagte auch der Vorstandsvorsitzende von Bayer Werner Baumann. Er verteidigte aber den umstrittenen Zukauf des US-Saatgutriesen und lobte die gesteigerten Umsätze im Agrarbereich. Der aktuelle Wert der Aktie spiegele absolut nicht den tatsächlichen Wert des Unternehmens.

Viel Kritik gab es auch von Naturschützern. 700 von ihnen demonstrierten im Vorfeld der Versammlung vor dem World Conference Center.  

Bei dem Chemieriesen arbeiten tausende Menschen aus der Region: Egal ob direkt in Leverkusen, in Dormagen oder in Köln. Viele von ihnen machen sich im Moment eine Menge Sorgen. Der angekündigte massive Stellenabbau und die umstrittene Übernahme von Monsanto sorgen für Unmut. Entsprechend angespannt war die Stimmung am Freitag zu Beginn der Hauptversammlung in Bonn.

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