Nachbarschaftshilfe - Was ihr tun könnt

(KU) Die Corona-Pandemie stellt ganz Köln vor große Herausforderungen - vor allem aber auch die Menschen, die keine Unterstützung von Familien, Freunden oder Bekannten bekommen. Deswegen ruft die Stadt jetzt gezielt dazu auf, Nachbarschaftshilfe zu leisten. Was damit gemeint ist und wie jeder von uns helfen kann!

© Radio Köln

Projekt "Veedelmaske"

Verena hat das Projekt „Veedelmaske“ ins Leben gerufen. Änderungsschneidereien aus der Region sowie Einzelhändler, die gerade mehr als genug Zeit haben, nähen Masken, welche dann online an Einzelpersonen weiterverkauft werden. Darüber hinaus gibt es eine Maskenvermittlung. Wer möchte, kann selbstgenähte Masken spenden, diese werden dann direkt und ohne Umweg dorthin gebracht, wo sie am dringendsten gebraucht werden, also beispielsweise in Alten- oder Pflegeheime, zu Versanddienstleistern und so weiter. Ihr seid interessiert an einer Maske oder wisst, wo sie gerade dringend benötigt werden? Dann schaut am besten online bei veedelmaske.de vorbei!

Aktion "Beutelritter"

Viele Menschen wollen momentan den älteren und schwachen Menschen in ihrem Veedel helfen. Aber woher weiß ich, wer überhaupt Hilfe braucht?

Eine Lösung für dieses Problem haben die Initiatoren der Aktion "Beutelritter" gefunden. Wer Hilfe benötigt , zum Beispiel beim Einkaufen, kann einfach einen Einkaufsbeutel von außen an die Haustüre hängen und sich so zu erkennen geben.

Neues Job-Portal: wir-brauchen-helden.de

Seit Dienstag gibt es ein neues Job-Portal im Internet, das von Kölner IT-Experten aufgebaut wurde. Es heißt "Wir-brauchen-Helden.de" und ist speziell für die aktuelle Corona-Krise entwickelt worden. Es soll schnell und unkompliziert Unternehmen, die händeringend Unterstützung brauchen und Arbeitssuchende zusammenbringen.

Mitentwickler Robert König sagt, man wolle so einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten. Zum neuen Jobportal gelangt ihr hier.

Hilfsaktion „Nur zesamme! – Ab sofort Online-Registrierungen möglich

ehrenamtliche Helferinnen und Helfer von „Nur zesamme“ können sich ab sofort auch online unter www.nurzesamme.koeln registrieren. Im Rahmen der Aktion wird aus dem Umfeld der Kölner Karnevalsgesellschaften eine ehrenamtliche Helferin oder ein Helfer an Menschen vermittelt, die in der aktuellen Corona-Pandemie zur Risikogruppe zählen. So werden die Hilfsbedürftigen bei Einkäufen und Besorgungen unterstützt und können selbst sicher zu Hause bleiben. 

Unterstützung für den Einzelhandel und Gastronomie

Um den Einzelhandel zu unterstützen hat ein Kölner Paar eine Webseite aufgestellt, auf der sich die Kölner Einzelhändler eintragen können, um ihre Waren zu den Kunden liefern zu lassen. Auch Verbraucher haben so mehr Möglichkeiten das Zu-Hause-bleiben zu vereinfachen!

https://koelnliefert.de/

Auch für (Stamm-)Kneipen gibt es Unterstützung: unter https://stammgaestefunding.de/ können Gäste ihre Lieblingskneipen oder -restaurants unterstützen. Von Hätz zu Hätz. Und auch Doubleup.Social ist eine Möglichkeit zu helfen.

Hilfe für Obdachlose

Da die durch das Virus COVID-19 bedingten Einschränkungen auch die alltägliche Versorgung von Obdachlosen betreffen, bietet das Kölner Strassennetz ein möglichst großes Hilfenetz für Bedürftige an. 

So verteilen seit letzter Woche drei Streetworker*innen von OASE, der Diakonie Michaelshoven und die katholische Obdachlosenseelsorgerin täglich 10-EuroWertgutscheine an Bedürftige auf der Straße. Spenden nehmen sie über Ihre Webseite entgegen.

http://www.koelner-strassennetz.de/


Außerdem hat eine kleine Gruppe von Freunden aus Köln und Niedersachsen eine Webseite eingerichtet über welche Unternehmen, die vielleicht selbst keine technischen Möglichkeiten dafür haben, Wertgutscheine verkaufen können, die dann nach Aufhebung der Einschränkungen wieder eingelöst werden können.

Dies können beispielsweise Wertguthaben für den Verzehr von Speisen und Getränken oder den Kauf von Waren oder Dienstleistungen sein.

https://www.corona-lokale.de

"Kölsch Hätz" - Hilfe bekommen und Hilfe anbieten

Eine bewährte Anlauf- und Informationsstelle ist vor allem die Vermittlungsagentur "Kölsch Hätz", eine ökumenische Initiative des Caritasverbands für die Stadt Köln. Viele freiwillige Helfer engagieren sich hier für ihre Nachbarn in den jeweiligen Veedeln, die dringend Hilfe benötigen - vom Einkauf bis hin zum Spaziergang mit dem Hund.

Ab sofort können sich sowohl diejenigen, die auf solche Angebote zurückgreifen wollen, als auch Freiwillige, die ihre Hilfe anbieten möchten, unter den folgenden Kontaktdaten bei "Kölsch Hätz" melden:

Telefon: 0221 - 56 95 78 16 (Montag bis Freitag von 9 - 16 Uhr)

E-Mail: Coronahilfen@caritas-koeln.de

Grundsätzlich kommt jeder von uns als Helfer in Frage, der nicht mit dem Corona-Virus infiziert ist, nicht der Risikogruppe angehört und auch nicht selbst unter Quarantäne steht.

Wichtig: Diese Angebote sollen auch wirklich bei denjenigen ankommen, die die Unterstützung dringend benötigen. Deswegen bittet die Stadt Köln darum, sie auch nur dann in Anspruch zu nehmen, wenn es gar nicht anders geht!

Angebote im Kölner Westen und Osten

Die Brücker Bürgergemeinschaft will die entstandene Versorgungslücke im Kölner Osten schließen. Die Nachbarschaftshilfe ist montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr erreichbar: telefonisch unter 0221/6909698 und per E-Mail: info@bg-koeln-brueck.de. Die Bürgergemeinschaft sucht nach gesunden Helfern zwischen 16 und 60 Jahren. Sie sollen sich über die selben Wege melden.

Außerdem hilft im Kölner Westen der Malteser Einkaufsservice. Den erreicht ihr montags bis freitags von 8 - 17 Uhr unter 0221/94 976 030 oder per Email unter ehrenamt.koeln@malteser.org.

Für die Stadtteile Rodenkirchen, Deutz und Porz bieten die "Helfenden Hände" der Diakonie Michaelshoven ihre Unterstützung an und sind von Montag bis Freitag zwischen 9 Uhr und 17 Uhr wie folgt erreichbar:

Rodenkirchen: 0173/90 591 35

Deutz: 0221/995 998 0

Porz: 0173/905 916 5

Hilfe für die südlichen Stadtteile

Die ökumenische Initiative "Füreinander Miteinander" aus Köln-Rondorf hat sich zusammengetan, um speziell für die südlicheren Stadtteile Meschenich, Höningen, Rodenkirchen, Immendorf und Rondorf Unterstützungsangebote zu organisieren. Von Hilfe bei Einkäufen oder Apothekengängen bis hin zum Gassi gehen mit dem Hund.

Weitere Infos zur Initiative findet ihr hier:

Mail: fuereinander.miteinander@gmx.de

Telefon (täglich von 9-17 Uhr): 0163 - 31 16 009 oder 0171 - 37 40 826.

Hilfe in den sozialen Netzwerken

Eine weitere Möglichkeit, sich mit der eigenen Nachbarschaft in Verbindung zu setzen, Hilfe anzubieten und zu bekommen, bieten zum Beispiel:

  • hinsundkunzt.de (hier kann direkt nach dem jeweiligen Veedel gesucht werden)
  • nebenan.de (hier könnt ihr direkt eure Postleitzahl eingeben und gezielt nach Hilfsangeboten suchen bzw. sie aufgeben). Infos gibt's außerdem unter 0800 - 866 55 44.
  • somigo.de Hilfsbedürftige können sich hier täglich unter 0221 - 29 27 91 70 melden.
  • www.koelnliefert.de (hier können sich alle Kölner Einzelhändler eintragen, die weiterhin geöffnet haben, um ihre Ware auszuliefern und Verbraucher können auf einen Blick sehen, wer noch offen hat).

Grundversorgung direkt vom Bauern bietet außerdem Marktschwärmer. Es schafft eine Verbindung zwischen Erzeugern und Verbrauchern der Region. Die Kunden bestellen im Onlineshop auf marktschwärmer.de. Ihre Bestellung können sie dann an einem zentralen Ort in der Nachbarschaft abholen. In Sülz gibt es dazu das Marktschwärmer-Café. Es ist immer dienstags zwischen 17:30 und 20:00 Uhr geöffnet.

Was außerdem helfen kann, ganz unabhängig vom Veedel: Einfache Aushänge im Treppenhaus, die von den Nachbarn gesehen werden. Auch so könnt ihr ihnen zeigen, dass ihr für sie da seid!

Also: Achtet auf eure Mitmenschen, vor allem auf die, die alleine leben - und helft!

Danke!

Mittlerweile haben sich auch in den sozialen Netzwerken jede Menge Hilfsaktionen gebildet - und es werden von Tag zu Tag mehr!

  • Zum Beispiel die sogenannten Gabenzäune: An verschiedenen Stellen in der Stadt haben Leute Tüten mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Hundefutter oder auch Kleidung und Decken aufgehangen - für Obdachlose und Bedürftige. Wer sich an der Aktion beteiligen will, kann mal einen Blick auf das Instagram-Profil der gabenzaeune_koeln werfen.
  • Auch eure lokalen Geschäfte, Restaurants und Cafés könnt ihr unterstützen: Wie genau, erfahrt ihr auf dem Instagram-Profil von supportyourlocals_koeln!
  • Unter dem Hashtag #inKöllezeHus findet ihr außerdem viele Tipps, wie ihr euch die Zeit zu Hause am schönsten vertreiben könnt.
  • Nachbarschaftshilfe, sowohl Angebote als auch Gesuche, werden beispielsweise auch in der facebook-Gruppe #CoronaHilfe Gruppe Köln gesammelt.
  • Ihr seid Unternehmer und braucht dringend Aufträge oder existentzsichernde Hilfe? Dann veröffentlicht euren digitalen Hilferuf in der facebook-Gruppe Corona-Hilfe Köln.

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