Paar hätte tausende Menschen mit Gift töten können

(SR | Foto: Symbolbild) Wie dramatisch wäre ein Attentat der mutmaßlichen Kölner Rizin-Bomber tatsächlich gewesen? Darum geht es am Freitag im Prozess gegen das Ehepaar aus Chorweiler. Laut eines Gutachters hätten mit der vorhandenen Menge Rizinusbohnen, rein rechnerisch, über 13.500 Menschen getötet und etwa 27.000 weitere verletzt werden können.

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Allerdings sei eine realistische Opferzahl deutlich geringer. Wie viele Menschen schätzungsweise gestorben wären, wollte der Experte nicht sagen. Man habe noch keine Erfahrungen mit Rizin-Anschlägen. Die tatsächliche Wirkung hätte auch davon abgehangen, wo eine mögliche Bombe gezündet worden wäre. Der Bundesnachrichtendienst war in einer Einschätzung zu einer möglichen Opferzahl von über 100 getöteten Menschen gekommen. 

Im Strafprozess gegen das Ehepaar sagte ein Beamter des Bundeskriminalamtes aus Berlin am Donnerstag, die Ermittler seien zusätzlich zu den beiden Internetbestellungen bei einem deutschen Händler auch auf eine Bestellung in Großbritannien gestoßen.

Demnach hat das angeklagte Paar mindestens 3.300 Samen besessen. Eine außerordentlich große Menge, denn normale Käufer

würden sich mit 10-20 Samen begnügen, so der BKA Mann. Aus einem kleinen Teil der Samen war bereits hochgiftiges Rizin hergestellt worden. Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass der Tunesier und seine deutsche Frau einen islamistischen Anschlag mit dem Biokampfstoff geplant hatten.


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