Sicher im Karneval

Im Straßenkarneval wird gefeiert, geschunkelt, gelacht, getanzt, und auch das ein oder andere Kölsch getrunken. Immer wieder ist leider aber auch von Grabschern und sexueller Belästigung zu lesen und zu hören. Wir haben ein paar Tipps für euch zusammengefasst: Apps, Anlaufstellen und auch, was das eigene Verhalten betrifft.

© Radio Köln

Wie verhalte ich mich am besten?

Die Art und Weise, wie man sich verhält, kann zum Beispiel auch die eigene Sicherheit erhöhen, so die Kölner Polizei. Kriminalhauptkommissarin Nina Bockheiser hat einige Tipps:

  • am besten gar nicht erst alleine nach Hause gehen - in der Gruppe ist man sicherer (gefühlt und tatsächlich)
  • Heimweg planen und "Rettungsinseln" einbauen - öffentliche Orte wie Restaurants, Tankstellen oder Büdchen in die Route nach Hause aufnehmen
  • lieber einen Umweg in Kauf nehmen, als die Abkürzung durch den dunklen Park oder an abgeschiedenen Orten vorbei
  • Selbstbewusst auftreten - so fällt man gegebenenfalls schon durchs Raster eines Täters

Anlaufstelle: EDELGARD

Auch in diesem Jahr ist das "EDELGARD mobil" wieder in Köln stationiert. Das Angebot der "Kölner Initiative gegen sexualisierte Gewalt" ist eine Anlaufstelle für Frauen und Mädchen, die Opfer von Belästigungen und Übergriffen geworden sind. Das Mobil steht an folgenden Tagen an der Herz-Jesu-Kirche am Hohenstaufenring:

  • Weiberfastnacht, 28. Februar 2019, 11 bis 1 Uhr
  • Freitag, 1. März 2019, 20 bis 1 Uhr
  • Samstag, 2. März 2019, 20 bis 1 Uhr
  • Sonntag, 3. März 2019, 20 bis 1 Uhr
  • Rosenmontag, 4. März 2019, 20 bis 1 Uhr
  • Veilchendienstag, 5. März 2019, 20 bis 1 Uh

Eine telefonische Beratung ist auch unter der 0221 - 221 27 777 möglich.

Mehr Informationen gibt es hier!

Apps und andere Hilfsmittel

In den App-Stores sind viele verschiedene Sicherheits-Apps zu finden, die kleinere Unterschiede aufweisen, im Groben aber die gleichen Funktionen haben. Kriminalhauptkommissarin Nina Bockheiser sagte deshalb im Radio Köln-Interview: "Grundsätzlich sind solche Apps durchaus als positiv zu bewerten." Dennoch seien sie kein Allheilmittel: "Man darf sich aber nicht in der trügerischen Sicherheit wägen, wenn ich so eine App benutze, dass mein Heimweg dann sicher ist. Was die Benutzung einer solchen App allerdings bewirken kann, ist, dass ich mich sicherer fühle und das auch nach außen ausstrahle." Damit könne man durch das Raster einiger Täter fallen.

Wir stellen euch ein paar Apps vor!

Wayguard

Die App "Wayguard" ist von der Kölner Polizei gemeinsam mit der AXA-Versicherung entwickelt worden. Hinterlegte Kontakte sowie eine Sicherheitsfirma können kontaktiert werden bzw. den/die Nutzer/in auf dem Heimweg tracken, wenn er/sie das möchte. Sollte sich hier zeigen, dass die Notfallsituation zu heikel ist, werden der Notruf sowie die GPS-Daten an die örtliche Polizei weitergeleitet.

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Swiftalarm

In der kostenlosen App können mit weniger Knopfdrücken private, hinterlegte Kontakte kontaktiert werden. Die Notfallkontakte erhalten eine SMS mit dem genauen Aufenthaltsort, um weitere Hilfe zu organisieren und ggf. die Polizei zu alarmieren. Für rund 60 Euro kann die App um das "No Panic Set" erweitert werden, sodass ein schriller Alarm ertönt und parallel dazu der Notfall in der App ausgelöst wird, falls das Handy nicht direkt zur Hand ist.

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enCourage

"enCourage" funktioniert nach dem Prinzip "Helfen und Hilfe bekommen". Wer einen Notruf auslöst, sendet diesen sowohl per SMS an hinterlegte Kontakte, aber auch an Personen in der Nähe, die "enCourage" ebenfalls nutzen. Die User können also sowohl um Hilfe bitten, als auch zum Helfer/ zur Helferin werden.

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KommGutHeim

Bei dieser App ist es ausgewählten Kontakten möglich, den Heimweg von den Lieben in Echtzeit zu tracken. Familie und Freunde werden per Nachricht informiert, wenn der Nutzer losgeht und zu Hause ankommt. Bei "KommGutHeim" bleiben die Daten der App für zwei Wochen gespeichert, selbst wenn der Handyakku ausgeht.

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Schrilltöne

Solche Gadgets werden in der Regel zum Schutz vor Handtaschen-Diebstahl genutzt. Die Kölner Polizei hält Schrilltöne für eine der effektivsten "Abwehrmechanismen", weil so Aufmerksamkeit erregt wird. Es werde eine Öffentlichkeit hergestellt, die der Täter versucht, zu vermeiden. Auf diese Weise könnten auch gut Zeugen bei entsprechenden Konflikten oder Überfällen gewonnen werden. Die Polizei empfiehlt, dass entsprechende Schrilltöne eine Lautstärke von 120-130 Dezibel erreichen sollten.

Die Polizei weist aber auch darauf hin: "Scheut Euch nicht, die Notrufnummer 110 zu wählen. Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig!"

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