Staatsanwaltschaft ermittelt nach Hochwasserkatastrophe

(MT|Archivbild) Knapp ein halbes Jahr nach der Hochwasserkatastrophe in der Region hat die Kölner Staatsanwaltschaft jetzt ein umfangreiches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es geht dabei um den Verdacht des fahrlässigen Herbeiführens einer Überschwemmung durch Unterlassen, um Baugefährdung sowie Verstoßes gegen das Bundesberggesetz und zwar im Zusammenhang mit der Havarie der Kiesgrube in Erftstadt-Blessem. 

Blessem im Kreis Rhein-Erft

Laut Kölner Polizei durchsuchten am Dienstag mehr als 140 Beamtinnen und Beamte über 20 Büros und Wohnungen in NRW sowie ein Objekt in Thüringen. Es bestehe der Verdacht, dass sich am Südrand der betroffenen Kiesgrube kein Hochwasserschutzwall befunden habe, der den Ansprüchen der Behörden entspreche. Außerdem soll es dort eine unzulässig steile Böschung gegeben haben. Beide Aspekte könnten die Ursache für das Eindringen großer Wassermassen in die Kiesgrube gewesen sein. Das Ermittlungsverfahren richte sich u.a. gegen den Eigentümer und Verpächter des Tagebaus, Beschäftigte der Betreibergesellschaft, sowie Beschuldigte der Bezirksregierung Arnsberg. Durchsuchungsbeschlüsse der Kölner Staatsanwaltschaft wurden am Dienstag in Bergheim, Erftstadt, Dortmund und bei uns in Köln vollstreckt.

„Es ist gut, dass die Staatsanwaltschaft arbeitet“ - so reagiert die Stadt Erftstadt auf die umfangreichen Durchsuchungen. Es gehe jetzt um Aufarbeitung und um Transparenz, denn die Bürger wollten endlich Antworten.

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