Staatsanwaltschaft nach Leck bei Shell eingeschaltet

(DD|Foto:Symbolbild) Im April ist bei Shell in Godorf Öl aus einer Leitung ins Grundwasser gelaufen. Bekannt geworden war das etwa einen Monat später.

© Shell

Auch die Kölner Staatsanwaltschaft beschäftigt sich aktuell mit dem Fall. Sie prüft, ob es einen Anfangsverdacht für eine Straftat gibt. Das sagte sie jetzt auf Radio Köln Nachfrage. 

Bis zu 450.000 Liter könnten durch das Leck ins Erdreich gelangt sein, teilt die Shell Rheinland Raffinerie in diesen Tagen mit.

Man habe Anfang April sofort die Bezirksregierung verständigt. Sanierungsmaßnahmen seien dann umgehend eingeleitet worden. An Grundwassermessstellen wurde durch Pumpen der Grundwasserspiegel abgesenkt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. So könne das Öl entsorgt werden.

Einen ersten Schaden an der Leitung war dem Unternehmen schon Ende August bekannt, so die Bezirksregierung auf Radio Köln Nachfrage.  

Shell habe zu diesem Zeitpunkt aber vermutet, dass nur das innere Rohr undicht ist und ein äußeres Schutzrohr das Austreten des Öls verhindert. Deshalb hat Shell wohl zu diesem Zeitpunkt die Behörde noch nicht informiert.

Ob das rechtens gewesen ist, „ist noch nicht abschließend beurteilt“, sagt die Bezirksregierung. Welche Folgen die große Menge Öl hat, ist noch unklar. Die Kölner Bezirksregierung wartet nach eigener Aussage noch auf ein Gutachten. 

Die Bezirksregierung hat jetzt verfügt, noch zwei weitere Brunnen für die Säuberung in Betrieb zu nehmen. Alle zwei Woche sollen Proben untersucht werden. Das hätte nicht passieren dürfen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland kritisiert den massiven Öl-Austritt bei Shell in Godorf scharf. Ein BUND-Mitglied spricht von einer Totalblamage für das Unternehmen und die Kölner Bezirksregierung.

Aus Sicht des BUND sei nicht nachvollziehbar, wieso die Bezirksregierung keine dichteren Überwachungsintervalle durchgesetzt habe. Der Naturschutzbund beruft sich dabei auf ein Sicherheitsgutachten nach dem Kerosinunfall vor acht Jahren. Wie Shell inzwischen eingeräumt hat, könnten bis zu 450.000 Liter Öl ins Grundwasser gesickert sein. Das war im April aufgefallen. Shell geht davon aus, dass Straßenbauarbeiten das Mantelrohr beschädigt hatten. In der Folge ist die Leitung gerostet und ein Loch entstanden.

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