Wie verarbeite ich die Flutkatastrophe psychisch?

(PR|Symbolbild)  Mitten in der Corona-Pandemie hat das Schicksal für tausende Menschen bitterhart zugeschlagen. Die Flutkatastrophe bei uns in der Region löst die nächste große Krise aus - Menschen haben ihre Familienmitglieder verloren und ihr Zuhause.

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In der Notfall-Psychologie gibt es Empfehlungen, was man nach solchen traumatischen Erlebnissen machen kann. Wir haben mit der Psychologin Rosemarie Bender gesprochen. Sie hat einige Tipps:

Zeit nehmen

Viele Opfer sind jetzt sehr aktiv, was nachvollziehbar ist, denn es gibt einfach so viel zu tun. Es lenkt natürlich auch ab. Aber laut Bender ist es total wichtig, sich ab und zu Zeit zum Durchatmen zu nehmen. Nur so können Betroffene das Erlebte verarbeiten.

Darüber reden

Um sich selbst zu helfen, ist es wichtig, über das Erlebte zu sprechen und auch die Gefühle, die man hat zu verbalisieren. In ihren Sitzungen fragt Bender ihre Patienten genau das: Was haben sie erlebt? Wie haben sie es erlebt? Was haben sie gefühlt? Dafür kann man sich auch Angehörige oder Freunde suchen.

Aufschreiben

Helfen kann auch, das Erlebte aufzuschreiben zum Beispiel in ein Heft oder ein kleines Büchlein. Das kann man immer mal wieder weglegen und zuschlagen, damit sei alles sortiert und geordnet. Damit kann das Kopfkino, das Grübeln unterbrochen werden.

Hilfe holen

Wer aber zum Beispiel in einem Gedanken-Karussell feststeckt, unter Schlaflosigkeit oder Angst leidet, sollte sich Hilfe holen. Betroffene können sich zum Beispiel bei Notfallpsychologen oder der Telefonseelsorge melden. Auch Kirchen haben Angebote für solche Fälle. Solche traumatischen Erlebnisse übersteigern einfach bei dem ein oder anderen die psychischen Kapazitäten.

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