Wohnungssituation in Köln immer dramatischer

(MF|Symbolbild) Rund 6.000 Menschen haben in Köln derzeit keine Wohnung und müssen in Notunterkünften oder auf der Straße leben. Durch steigende Mietpreise und auch die Flüchtlingskrise sei diese Zahl in den letzten Jahren drastisch angestiegen, sagt die Stadt Köln.

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Deswegen beteiligt sich die Stadt am 11. September am bundesweiten Tag der Wohnungslosen. Dass man plötzlich auf der Straße stehen kann, ist ein Schicksal, das in Köln jeden treffen kann. Die Gründe dafür sind vielfältig, erklärt Margarete July vom Sozialdezernat der Stadt Köln:

„Beispielsweise jemand trennt sich, dann kommt sehr schnell die Situation auf, dass man sich nicht mehr die Miete leisten kann. So entstehen Mietschulden und man fängt vielleicht mit vermehrtem Alkoholkonsum an. So geht die Schleife sehr schnell nach unten und man verliert eben die Wohnung.“

Auch der Kölner Sozialdezernent Harald Rau bestätigt, dass es in Köln einen Wohnungsnotstand gibt:

„6.000 Menschen haben schon keine Wohnung mehr. Und fast die Hälfte der Menschen kann sich Wohnungen am Markt nicht leisten. Diese zwei Zahlen zeigen aus meiner Sicht, dass das Problem ganz enorm groß ist.“

Am Aktionstag am 11. September laden viele Notschlaf- und Beratungsstellen zum Tag der offenen Tür ein. Dort werden auch wohnungslose Menschen von ihren Schicksalen berichten. Die Stadt will versuchen, den Kölnern so die Angst vor dem Thema zu nehmen und mehr Verständnis für obdachlose Menschen zu erzeugen. Außerdem hofft man auf Vermieter, die möglicherweise Wohnraum zur Verfügung stellen können.

Schirmherrin ist Oberbürgermeisterin Henriette Reker. In der Innenstadt sind viele Aktionen geplant, unter anderem ein Info-Stand in der Schildergasse und ein Abendspaziergang zu Plätzen, an denen Kölner Obdachlose übernachten müssen.

Mehr Informationen gibt es hier: https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/soziales/wohnen-wohnungshilfen/angebote-zum-tag-der-wohnungslosen

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