16 Tonnen Material nach Räumung im Gremberger Wäldchen
Veröffentlicht: Mittwoch, 03.07.2024 13:18
(DD|FW|MH) Gestern wurde das Protestcamp im Gremberger Wäldchen geräumt - erst heute konnte der Einsatz der Polizei abgeschlossen werden.

Bis in den Donnerstagmorgen hinein haben Polizei, das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen sowie die Kölner Abfallbetriebe den Wald aufgeräumt. Laut AWB sind dabei 16 Tonnen Material zusammengekommen. Darunter ein Turm, ein Baumhaus, Hütten mit Küche und WC sowie insgesamt elf Zelte. Auch wenn jetzt alles aufgeräumt ist - der Bereich wird laut Polizei auch weiterhin gesichert.
Die Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Gremberger Wäldchen kritisieren die Räumung ihres Camps. Sie wollen weiter für den Erhalt des Waldes kämpfen. Der Verein Mahnwache Lützerath bleibt! kritisiert, dass die Polizei das Camp ohne Vorwarnung am Mittwoch geräumt hat. Aus Polizeisicht sieht die Lage anders aus. Die ursprünglich Mitte Juni genehmigte Versammlung dort sei bereits seit dem 23. Juni nicht mehr von der Polizei bestätigt gewesen. Das Amt für Grünpflege hatte vor zwei Wochen bereits Hausverbote erteilt.
Seit fast drei Wochen haben sich Aktivisten in den Bäumen im Gremberger Wäldchen verschanzt und wollen sich so gegen eine Rodung der Bäume für den A4-Ausbau einsetzen.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Das sind Klettereinheiten der Polizei, aber auch geländefähige Fahrzeuge, die die vier Baumhäuser kontrolliert haben. Auch eine Drohne war im Einsatz, um die Häuser auch von oben zu begutachten.
Camp war nur vom 14. bis 23. Juni bestätigt
Laut Polizei war zwar seit Ende Mai eine Mahnwache im Gremberger Wäldchen offiziell angemeldet und genehmigt worden. Die Besetzung von Bäumen sei allerdings illegal und eine Gefahr für Leib und Leben - sowohl von den protestierenden Menschen als auch für beispielsweise Spaziergänger, falls Äste oder in Bäumen befestigte Euro-Paletten herunterfallen.
Die Protestierenden selbst sind empört darüber, dass ihre Mahnwache bis jetzt geduldet wurde und nun plötzlich Hausverbote erteilt und Menschen in Polizei-Gewahrsam genommen würden.
Mit 300 bis 400 Jahre alten Buchen gilt das Gremberger Wäldchen als ältestes Stück Wald von Köln. Es ist seit Jahrzehnten durch eine Eisenbahnlinie, Straßen und die Autobahn zerteilt. Die Autobahn GmbH will in frühestens zehn Jahren die A4 dort um wenige Meter verbreitern.