Aktionstag der Stadt: Überforderung, Ängste und häusliche Gewalt
Veröffentlicht: Mittwoch, 16.12.2020 14:35
(CF | Symbolbild) Depressionen aufgrund von Einsamkeit, Sorge um den Arbeitsplatz oder Perspektivlosigkeit, aber auch Spannungen bis hin zu Aggressivität bei familiären Konflikten, Stress im Homeoffice, unausgeglichene, quängelnde Kinder oder provozierende Teenager, überforderte Eltern und entnervte Lebenspartner - das sind derzeit weit verbreitete Szenarien in Kölner Haushalten. Die anstehenden Feiertage und der harte Lockdown verschärfen die Angst vor einer Eskalation.

Im Rahmen ihres Aktionstages am Donnerstag fordert die Stadt Betroffene daher auf: Nehmt Hilfe in Anspruch! Lasst Euch beraten! Niemand sollte sich für Überforderung, Ängste oder Probleme schämen. Wir haben euch hier die wichtigsten Anlaufstellen zusammengetragen.
Rufnummern und Kontakte rund um die Uhr:
- Notruf der Polizei: 110
- Bei Verdacht oder festgestellter Kindeswohlgefährdung: 0221/221-90999 (Gefährdungsmeldungs-Sofort-Dienst (GSD), Amt für Kinder, Jugend und Familie)
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 0800/0116016
- Schutz von Frauen außerhalb der eigenen Wohnung: 0221/376490
„Sie sind mit Ihren Problemen und Sorgen nicht alleine! Auch an den Feiertagen sind Menschen für Sie da und bieten Ihnen Unterstützung. An den Hotlines treffen Sie auf geschulte Profis mit viel Erfahrung und einem offenen Ohr für Sie. Ob Kind, ob Frau, ob Mann – rund um die Uhr gibt es Rufnummern oder Kontaktadressen, die Sie erreichen und nutzen können, auf Wunsch auch anonym. Bitte ergreifen Sie die angebotenen Hilfen, genau dafür sind sie da.“ - Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Zusätzliche Kölner Kontakte und Beratungsstellen (erreichbar an Werktagen):
- Linksrheinisches Gewaltschutzzentrum: 0221/12695-0 (Sozialdienst katholischer Frauen e.V.)
- Rechtrheinisches Gewaltschutzzentrum: 0221/9956-4444 (Diakonie Michaelshoven e.V.)
- Für männliche Opfer bei häuslicher Gewalt: 0221/2074-0 (Haus der sozialen Dienste des SKM e.V.)
- Beratungsstelle für Mädchen: 0221/45355650 (Lobby für Mädchen e.V.)
- Nummer gegen Kummer, Kinder- und Jugendtelefon: 116111 (Kinderschutzbund. Montag bis Samstag 14 bis 20 Uhr, Montag, Mittwoch und Donnerstag10 bis12 Uhr)
- Nummer gegen Kummer, Elterntelefon: 0800/110550 (Kinderschutzbund. Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr, Dienstag und Donnerstag bis 19 Uhr.)
- Städtische Familienberatungsstellen: 0221/88877730 (Chorweiler und Nippes), 0221/221-30620 (Ehrenfeld und Lindenthal), 0221/221-24923 (Innenstadt, Nippes und Rodenkirchen), 0221/221-31090 (Kalk und Porz), 0221/221-29480 (Mülheim) - Diese sind erreichbar: montags bis donnerstags 8.30 bis 16.30 Uhr, freitags 8.30 bis 13.30 Uhr. Offene Telefonsprechstunde donnerstags 10 bis 12 Uhr.
Im Kölner „Netzwerk gegen häusliche Gewalt“ habe es, so die Stadt, wieder steigende Anfragen und Rückmeldungen von Opfern häuslicher Gewalt gegeben. Die verstärkte Anwesenheit aller Familienmitglieder führe vermehrt zu Spannungen untereinander. In einigen Familien äußere sich dies in psychischer und physischer Form. Mehr Frauen als sonst berichteten von sexualisierter Gewalt auch in Form von Vergewaltigung in der Ehe oder Partnerschaft.
Während des ersten Lockdowns im Frühjahr habe man einen ähnlichen Trend beobachten können. Erst nach dem Lockdown seien die Strafanzeigen wegen häußlicher Auseinandersetzungen bei der Polizei wieder zurückgegangen, so die Stadt weiter.
Weitere Informationen im Internet:
- Familienberatungsstellen (Stadt Köln)
- Gewalt hat viele Gesichter (Stadt Köln - Welche Formen der Gewalt gibt es?)
- Alles Rund ums Thema Familie und Kinder (Stadt Köln)