Babysitter soll Kinder in 120 Fällen missbraucht haben
Veröffentlicht: Dienstag, 06.12.2022 07:13
(DD) Vor dem Landgericht startet am Dienstagmorgen ein weiterer großer Missbrauchsprozess. Angeklagt ist ein 45-jähriger Mann wegen schwersten sexuellen Missbrauchs und Beihilfe dazu.

Es geht um über 120 Fälle. Seine 20 Opfer sollen laut Staatsanwaltschaft zwischen elf Monaten und 14 Jahre alt sein. Die Anklageschrift ist rund 138 Seiten lang. Der Beschuldigte soll die Familie der Opfer unter anderem gezielt durch Babysitter-Plattformen im Netz angesprochen haben. Der Mann hatte sich dort als Babysitter angeboten. Die große Brutalität der Taten hat viele auch sehr erfahrene Ermittler schockiert und seien eine neue Dimension von Gewalt. Dem Angeklagten droht unter Umständen die Sicherungsverwahrung. Das Urteil ist für Ende Februar geplant.
Andrea Wagner von der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung sagt, der Komplex Wermeslkirchen sei eine neue Dimension der Gewalt:
„Was herausragend ist, ist die Brutalität und auf der anderen Seite, dass wir hier ganz klar sehen, dass Livestreaming, also sexuelle Ausbeutung im digitalen Bereich, ein großes Feld ist, in dem wir jetzt Handlungsfähigkeit zum Beispiel über die neue EU-Verordnung uns genieren müssen.“
Rund 60 Prozent der weltweiten Daten mit Kinderpornografie lägen auf europäischen Servern. Die EU sei deshalb besonders gefordert wirksame Schutzmechanismen zu entwickeln, um deren Weiterverbreitung einzudämmen.