Demo wegen Problemen in Flüchtlingsunterkunft
Veröffentlicht: Montag, 29.08.2022 17:28
(GL|Symbolbild) Rund 60 geflüchtete Menschen aus der Ukraine haben am Montag vor der Notunterkunft in Ostheim demonstriert. Sie beklagen sich über die Zustände in der Flüchtlingsunterkunft und die "Mischbelegung" mit Menschen aus dem Balkan. Die Polizei war vor Ort und hat zeitweise auch den Hardtgenbuscher Kirchweg gesperrt.

Ein Anrufer hat Radio Köln über die Hintergründe der Demo informiert. Seine Vorwürfe haben uns die Behörden bisher noch nicht bestätigt, sie wiegen aber schwer. Offenbar gibt es in der Flüchtlingsunterkunft Konflikte zwischen den Kriegs-Geflüchteten aus der Ukraine und Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Balkan. Der Mann berichtete uns von Schlägereien und Diebstählen, aber auch von versuchten Vergewaltigungen ukrainischer Frauen. Angeblich würde es diese Probleme schon seit über einem Monat geben, unternommen würde aber nichts dagegen, sagte er. Man hoffe, mit der Demo am Montag die Aufmerksamkeit auf die Probleme zu lenken.
Diese Vorwürfe sind noch nicht durch die Polizei bestätigt. Dass die Zustände in der Ostheimer Notunterkunft unzumutbar sind, ist dem Kölner Flüchtlingsrat allerdings sehr wohl bekannt. Ein Sprecher sagte Radio Köln, die Menschen bräuchten dringend abschließbare Zimmer und Privatsphäre.
Inzwischen liegt Radio Köln auch ein Statement der Stadt vor: Man habe als Sofortmaßnahme den Einsatz von Wachleuten verstärkt. Das Wohnungsamt prüfe, ob man abschließbare Spinde aufstellen könne. Die Schlafkojen dürften aber wegen des Brandschutzes nicht abgeschlossen werden. Ob man die Bewohner und Bewohnerinnen verlegen könne, werde man prüfen, wenn es die Ressourcen zulassen.