Erster Bericht zu Betonwand-Unfall veröffentlicht

(SR) Die Politik in Düsseldorf hat mit „Schweinerei“, „Pfusch am Bau“ und „Täuschung“ am Mittwochnachmittag deutliche Worte zu dem tödlichen Unfall auf der A3 am Freitag gefunden. Eine 66-jährige Autofahrerin war auf der Autobahn von einer abgebrochenen Betonwand getötet worden. Im Verkehrsausschuss gab es dazu eine aktuelle Viertelstunde und Verkehrsminister Wüst hat den ersten Zwischenbericht vorgestellt.

© Radio Köln|Becker

Versäumnisse bei Strassen.NRW sieht Hendrik Wüst nicht, und auch die Fraktionen im Ausschuss hielten sich mit Kritik zurück. Die Baufirmen hätten bei der Errichtung der Wand gepfuscht und Dinge passend gemacht, die nicht passend seien, die Änderungen aber nicht dokumentiert. So seien die Mängel nicht aufgefallen, auch weil sie durch die Lärmschutz -Abdeckungen verdeckt gewesen seien. Widerspruch an dieser Darstellung ist erstmal nicht zu erwarten, beide Baufirmen sind pleite.

Verkehrsminister Hendrik Wüst sagte im Radio Köln-Interview:

„Wir müssen heute davon ausgehen, dass der Mangel bewusst herbeigeführt worden ist, um da zu improvisieren, um Höhenunterschiede zu überbrücken. Es ist jetzt unsere Aufgabe, zu klären, ob das noch an anderen Stellen im Land der Fall gewesen ist. Dort vor Ort sind noch sechs Teile auf diese Weise befestigt worden. Diese werden jetzt schnell abgenommen, damit wir hier maximale Sicherheit wiederherstellen.“

Als Konsequenz hat Verkehrsminister Wüst den Einsatz von Spiegeln oder Teleskopkameras ins Spiel gebracht. Mit denen könne auch hinter Abdeckungen kontrolliert werden.

Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt in dem Fall wegen fahrlässiger Tötung. Ob Verantwortliche benannt werden können, ist unklar.

Weitere Meldungen