Eure Fragen und Antworten zur Corona-Impfung

(FW | Foto: Symbolbild) Kleiner Pieks – große Wirkung. Die Erwartung an Corona Schutzimpfungen sind groß. Nicht weniger als das Ende der Pandemie – mit all ihren Einschränkungen – soll damit eingeleitet werden. Was wir wissen und was nicht, das erfahrt ihr hier.

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Der Impfstoff

Das Mainzer Unternehmen BioNTech und sein US-amerikanischer Partner Pfizer sprechen von einer 95-prozentigen Wirksamkeit. Jürgen Zastrow von der Kassenärztlichen Vereinigung sagt, damit sei das der beste Impfstoff, den er je in den Händen hatte. Noch nie sei weltweit gesehen so viel Geld und Fachkompetenz in die Entwicklung eines Medikamentes geflossen. Der Impfstoff sei der sicherste, den er kenne. Die Nebenwirkungen nennt er marginal. Wird dieser Impfstoff zugelassen, wäre es innerhalb der EU das erste RNA-Impfmittel, also ein gentechnisch hergestellter Impfstoff.

Wann geht es los?

Schon am Tag nach Weihnachten könnten in den Kölner Kliniken und Altenheimen die ersten Menschen gegen das Corona-Virus geimpft werden, wenn denn wirklich am Montag die Zulassung erfolgt. Das sagen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Völlig unklar ist aber, wie viele Impfdosen in Köln tatsächlich ankommen werden.

Wer wird zuerst geimpft?

In Stufe 1 sollen Mitarbeitende und Bewohnende in den Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal in den Kliniken geimpft werden. In Stufe 2 folgen dann Mitglieder der kritischen Infrastruktur. Dazu gehören zum Beispiel Feuerwehr und Polizei. Erst in Stufe 3 wird die breite Bevölkerung geimpft. Expertinnen und Experten rechnen damit, dass damit vielleicht erst ab April begonnen werden kann.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat am Freitag die Impfverordnung für Deutschland unterschrieben. Diese sieht vor, welche Gruppen zuerst geimpft werden sollen. Spahn: „Wir fangen jetzt mit den über 80-Jährigen, den Höchstbetagten, den Pflegebedürftigen und denjenigen, die sie pflegen und betreuen, an.“ Im ersten Quartal sollen bundesweit 11 bis 13 Millionen Impfdosen verfügbar sein.

Wie sieht diese Gruppeneinteilung aus?

GRUPPE 1 („höchste Priorität“): Über 80-Jährige und pflegebedürftige Menschen und medizinisch-pflegerisches Personal. Die Kassenärztliche Vereinigung schreibt alle Menschen der priorisierten Gruppen an. In der ersten Phase sind dies über 80-Jährige (im Heim oder zu Hause lebend), Menschen in Pflegeeinrichtungen (also auch jüngere, die im Pflegeheim wohnen) und das dortige Personal. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte heute (18.12.), dass diese Phase mindestens ein bis zwei Monate dauern wird.

Über 80-Jährige, die noch zu Hause leben: Diese werden von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) angeschrieben, die KV ermittelt die Daten über die Pflegekassen. In dem Schreiben erfahren die über 80-Jährigen (in dieser Gruppe ist das Alter die „Eintrittskarte“ unabhängig von Vorerkrankungen, aber wenn jemand über 80 und bettlägerig ist, kann hier nochmal zusätzlich priorisiert werden), dass sie sich impfen lassen können und wo oder wie dies möglich ist (wenn mobil: Impfzentrum, wenn immobil: wird ein mobiles Impf-Team zur Adresse geschickt).

Menschen (jüngere, auch unter dem 81. Lebensjahr), die im Pflegeheim wohnen: Werden in ihren Einrichtungen von mobilen Impfteams aufgesucht.

Das dortige Pflegepersonal wird ebenfalls in der Einrichtung geimpft oder weist seine Berufstätigkeit, wenn nötig, über eine Arbeitgeberbescheinigung nach.

Generell gilt, dass Vorerkrankungen über ein ärztliches Attest nachgewiesen werden müssen.

GRUPPE 2: Personen ab 70, Demenzkranke, Menschen mit Trisomie 21 und Transplantationspatienten, Bewohnende von Obdachlosen oder Asylbewerberunterkünften und enge Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen.

GRUPPE 3: Über 60-Jährige, chronisch Kranke, Polizei, Feuerwehr, Erzieher, Lehrer, Mitarbeiter im Einzelhandel.

Wie kann ich mich impfen lassen?

Erst, wenn Menschen in den Alten- und Pflegeheimen sowie jene, die zu Hause gepflegt werden und impfberechtigt und das Personal versorgt sind, kommt beispielsweise das Impfzentrum an der Koelnmesse zum Einsatz, also ab Stufe 2. Wer zur kritischen Infrastruktur gehört, kann dann über eine Hotline einen Termin machen. In Stufe 3 soll dann später im Jahr auch über die Hausärzte geimpft werden können.

Antworten auf eure Hörerfragen

Wir hatten euch um eure Fragen gebeten, damit wir diese dem Leiter der Infektiologie an der Uniklinik Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer stellen konnten. Einige dieser Fragen hat er für euch beantwortet.

"Es heißt, der Impfstoff, der jetzt zuerst kommt, sei sicher. Was heißt das eigentlich genau?" - Stefan aus Ehrenfeld

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"Sollten auch Kinder sich impfen lassen?" - Vanessa

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"Wie lange wirkt so eine Impfung eigentlich? Das ganze Leben oder nur ein Jahr?" - Lisa aus Porz

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"Ist es wirklich ausgeschlossen, dass der Impfstoff das menschliche Erbgut verändern kann?" - Werner aus der Südstadt

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"Wie sieht es mit Spätfolgen und Nebenwirkungen aus?" - Pia aus Müngersdorf

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"Ich hatte schon Corona, soll ich mich trotzdem impfen lassen?" - Gabi

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"Ist die Impfung "schädlich", wenn man zum Zeitpunkt der Impfung Corona hat, es aber nicht weiß?" - Andreas

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"Kann ich trotz Impfung ansteckend sein, also Überträger des Virus?" - Steffi

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"Wenn bei 5 von 100 Menschen der Impfstoff nicht wirkt: Wie kann ich denn feststellen, ob ich nach einer Impfung immun bin?" - Holger aus Klettenberg

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"Ich habe MS, kann ich mich trotzdem impfen lassen?" - Katrin

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"Muss ich als Allergiker etwas bei der Impfung befürchten?" - Johanna aus Nippes

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"Warum können sich Schwangere nicht impfen lassen?" - Beate aus Widdersdorf


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