FC-Sportchef: "Wir konnten mit Riesen-Banner leben"

Ein riesiges Banner im Stadion und hunderte "Störer"-Fans: Auch wenn große Fan-Zusammenstöße ausgeblieben sind, hatte das Derby zwischen Köln und Düsseldorf auch unschöne Seiten.

© Radio Köln/Waltel

Mit viel Sorge hatte die Kölner Polizei sich auf das Derby des 1. FC Köln gegen Düsseldorf vorbereitet. Auf dem Platz stand am Ende ein aus Kölner-Sicht enttäuschendes 1:1. 

Vor dem Spiel hat ein riesiges Banner in der Südkurve bei einigen für Entsetzen gesorgt: Eine an Freddy Krueger angelehnte Figur hält der Glücksgöttin Fortuna ein Messer an den Hals. FC-Geschäftsführer Christian Keller sagt, der Verein habe die Choreo genehmigt:

"Wir haben in dem Motiv hier nichts diskriminierendes gesehen und auch keinen Aufruf zur Gewalt. Wir konnten mit dem Motiv leben, auch wenn wir es nicht schön gefunden haben."

Positiv bewertet Keller, dass das Derby insgesamt friedlich geblieben ist. Die Polizei hatte im Vorfeld sowohl am S-Bahnhof Weiden West als auch in Ehrenfeld angereiste Düsseldorf-Fans kontrolliert und ein Aufeinandertreffen mit Kölner Problem-Fans verhindern. Nach Aussage der Kölner Polizei seien rund 500 Düsseldorfer Störer kontrolliert und zurück nach Düsseldorf geschickt worden. Darunter seien auch 20 Jugendliche gewesen, teilt die Polizei mit.

Reker und Reul kritisieren Banner scharf

Auch der NRW-Innenminister hat sich zu Wort gemeldet. Herbert Reul sagt dem Stadt-Anzeiger zu der Fan-Choreo: Wir bekämpfen jeden Tag Messergewalt auf der Straße und im Stadion werde mit einem solchen Bild provoziert. Reul wertet es als Skandal, dass der FC die Sache nach der Kritik herunterspielt.

Oberbürgermeisterin Reker spricht von Ignoranz gegenüber der aktuellen gesellschaftlichen Situation. FC-Sportchef Keller hatte nach dem Spiel von einer in der Fan-Kultur normalen Rivalität gesprochen. (DD|Archivbild)

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