Forward-Darlehen - Gute Zinsen sichern
Veröffentlicht: Samstag, 05.03.2022 08:00
Der Finanztipp bei Radio Köln wird präsentiert von der Sparkasse KölnBonn.

Wer schon mal eine Immobilie finanziert hat…oder wer gerade drüber nachdenkt, der muss sich vor allem auch um Zinsen kümmern. Die steckten lange in einer Abwärtsspirale. Nun hören wir öfter, dass die Zinsen wieder steigen. Unser Thema im aktuellen Finanztipp.
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In den vergangenen Wochen sind die Zinsen für Baufinanzierungen schon deutlich angestiegen. Wenn Eure Zinsbindung bald endet, solltet Ihr überlegen, ob Ihr Euch das immer noch günstige Zinsniveau sichern möchtet, dann gestaltet die Verzinsung und die Rückzahlung so, dass sie zu Eurer aktuellen Lebenssituation passt. Tipps und Tricks hat unser Finanzexperte Maximilian Blusch.
"Befürchtet Ihr, dass das Zinsniveau in nächster Zeit weiter steigen könnte, dann könnt Ihr Euch einen neuen Zins meist bis zu 48 Monaten vor Ablauf der bisherigen Zinsvereinbarung sichern; man spricht hier vom sogenannten Forward-Darlehen. Dabei liegen die Zinsen allerdings etwas höher als die aktuellen Zinssätze. Der Zinsaufschlag hängt davon ab, wie lange vorher ihr Euch absichern wollt. Drei Fragen solltet ihr Euch stellen:
1. Wie hoch soll/darf die monatliche Rate sein? Diskutiert mit EurerM BeraterIn Eure Lebensplanung. Beispielsweise, wann die Immobilie abgezahlt sein soll, oder ob Ihr in den nächsten Jahren Gelder z.B. aus einer fälligen Lebensversicherung für eine zusätzliche Tilgung mit einbauen möchtet. Denkt auch an später entfallende Ausgaben für die Kinder, die irgendwann aus dem Haus sind, um Eure Kredite schneller zurückzuzahlen.
2. Welche Zinslaufzeit (Zinsbindungsfrist) wünscht Ihr. Beim heutigen Zinsniveau bieten sich längere Zinsbindungsfristen an. Die Zinsen liegen bei längeren Laufzeiten zwar etwas höher, doch ihr sichert euch die gleichbleibende Rate für einen längeren Zeitraum, das heißt: mögliche Zinssteigerungen wirken sich so erst später aus. Meist wird während der längeren Laufzeit oft auch mehr getilgt. Nach Ablauf der Zinsbindungsfrist ist der Kredit so geringer und Zinssteigerungen können weniger Auswirkungen für Euch haben.
3. Wie hoch soll die Tilgung sein. Heute tilgt man mindestens zwei – besser noch drei Prozent. Denkt daran: Bei einem Zinssatz von zwei Prozent und einer zwei-prozentigen Tilgung bleiben von 100.000 Euro nach zehn Jahren immer noch knapp 80.000 Euro (78.000 Euro) übrig- wer also eine höhere Tilgung wählt, hat später eine deutlich geringere Restschuld. Ihr zahlt also insgesamt weniger Zinsen und braucht später mögliche Zinserhöhungen nicht so zu fürchten."
Falls Ihr auch mal außer der Reihe etwas zurückzahlen möchtet, so vereinbart eine Option für Sondertilgungen. Meist werden fünf oder zehn Prozent pro Jahr angeboten. Habt Ihr erst kürzlich eine neue Zinsvereinbarung für z.B. die nächsten zehn oder 15 Jahre getroffen, so denkt an die Möglichkeit der Zinssicherung für die Zukunft über ein Bausparkonto. Ihr sichert Euch für die Zeit nach der derzeitigen Zinsvereinbarung einen garantierten und niedrigen Zinssatz. Mein Tipp: Fragt EureN BeraterIn auch nach den Möglichkeiten der Riesterförderung. Dies gilt auch für bestehende Baudarlehen. So profitiert Ihr von staatlichen Zulagen und ggf. Steuervorteilen. Geht am besten frühzeitig auf EureN BeraterIn bei Eurer Sparkasse oder Bank zu, damit Ihr in Ruhe das Angebot prüfen und entscheiden könnt. Drei bis fünf Monate bevor Euer Zins abläuft, sollten es schon sein. Das Ablaufdatum steht in Eurem Kreditvertrag.
Weitere Infos
Baufinanzierung / Forward-Darlehen
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