Gehwegparker bekommen plötzlich Knöllchen
Veröffentlicht: Donnerstag, 05.12.2024 10:45
(DD) Ärger in Weidenpesch: Anwohnerinnen und Anwohner erhalten plötzlich Knöllchen fürs Gehwegparken. Der ADAC fordert die Stadt auf, mit Augenmaß zu handeln.

Anwohner in Weidenpesch sind verärgert. Sie bekommen plötzliche Strafzettel dafür, dass sie auf dem Gehweg parken. Die Stadt Köln hat innerhalb einer Woche an drei Tagen in der Fehrbellinstraße Knöllchen verteilt. Jeder, der sein Auto halbseitig oder komplett auf dem Bürgersteig abgestellt hatte, fand einen Zettel hinter dem Scheibenwischer.
In entsprechenden Facebook-Gruppen schreiben Betroffene, sie wohnen seit zwölf Jahren teils auch seit 20 Jahren schon in der Straße und es sei nie ein Problem gewesen. Auf einmal hätten alle Autos Knöllchen bekommen.
Ein Stadtsprecher erklärte, dass das Ordnungsamt bereits im September auf die geänderte Praxis hingewiesen habe. Dennoch fühlen sich viele Anwohner kalt erwischt, da die Hinweise offenbar nicht bei allen angekommen sind. Nachdem Beschwerden eingegangen seien, werde es nicht mehr geduldet, wenn Fahrzeuge auf dem Bürgersteig parken.
Wer verbotswidrig auf dem Bürgersteig parkt, muss mit einem Bußgeld von mindestens 55 Euro rechnen, so sieht es die Straßenverkehrsordnung vor. Ähnliche Situationen hatten in den vergangenen Jahren bereits in Ehrenfeld, Niehl und der Südstadt für Unmut gesorgt.
ADAC fordert Augenmaß bei der Umsetzung
Der ADAC Nordrhein zeigt nur bedingt Verständnis für die strikte Umsetzung der Regelungen. Laut Straßenverkehrsordnung ist das Parken auf dem Gehweg zwar verboten, doch die Stadt solle mit Augenmaß vorgehen, sagt Sprecher Müther.
Viele Menschen handelten aus Alternativlosigkeit, da sie keinen Parkplatz finden. Hohe Bußgelder und Punkte in Flensburg sind die Folge. Der ADAC fordert bessere Alternativen und eine offizielle Erlaubnis des Gehwegparkens, wo es möglich ist.