Gleichberechtigung und Missbrauchsskandale in der Kirche

(DA | Symbolbild) Missbrauchsskandale, massenhafte Kirchenaustritte und Maria 2.0: Die Negativschlagzeilen der katholischen Kirche sind auch in diesem Jahr nicht abgerissen. Mittendrin Köln: Das mächtigste deutsche Erzbistum.

© Radio Köln

Man arbeite weiterhin akribisch daran, die Missbrauchsfälle aufzuklären, sagte uns Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im Radio-Köln-Interview. Die extra dafür eingeschaltete Anwaltskanzlei sei fast fertig.

„Die kommen jetzt so langsam ans Ende mit der Aufarbeitung. Wir gehen davon aus, dass am Ende des ersten Quartals die Anwaltskanzlei hier bei uns in Köln in einer eigenen Pressekonferenz die Ergebnisse vorstellen wird. Wir haben alle uns bis jetzt bekannte Originalakten und Vorgänge an die Kanzlei gegeben und sind jetzt auch gespannt, was dabei herauskommt.“

Im November war bekannt geworden, dass ein Priester des Erzbistums Köln weiter im Amt gearbeitet hat, obwohl er wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden war.

Auch die Debatte um mehr Gleichberechtigung hat im Jahr 2019 die katholische Kirche erreicht: Zum ersten Mal haben Frauen unter dem Titel „Maria 2.0“ zu einem deutschlandweiten Kirchenstreik aufgerufen.

Sie kämpfen für Gleichberechtigung bei der Ausübung kirchlicher Ämter zwischen Frauen und Männern. Beim Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ist die Botschaft angekommen:

„Zunächst einmal finde ich es gut, dass sich Frauen in dieser Weise engagieren und sich mit Fragen auseinandersetzen, die ihnen wichtig sind. Ich bin sehr dafür, dass Frauen in der Kirche Verantwortung übernehmen und habe mich sehr dafür eingesetzt. Wir haben bei uns im Generalvikariat ungefähr 25 Prozent Frauen in Leitungsfunktionen.“

Die Quote wolle man in Zukunft noch weiter ausbauen, so Woelki. Seit dem Frühjahr arbeiten zum ersten Mal Frauen als Domschweizer im Kölner Dom, deutschlandweit ein einzigartiger Schritt.

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