Hirnforscher fordert strenge Regeln für Kinder und Smartphones

Manfred Spitzer warnt vor den Folgen von Smartphones für Kinder. Er fordert Jugendschutzgesetze wie beim Alkohol und kritisiert die Digitalisierung der Schulen.

Der Hirnforscher und Bestsellerautor Manfred Spitzer spricht auf dem Deutschen Lehrertag (Archivbild)
© picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Hendrik Schmidt

Der Schulstart in NRW steht bevor und viele Eltern fragen sich, ob der Umgang ihrer Kinder mit Smartphones und Tablets schädlich ist. Der Psychiater und Hirnforscher Manfred Spitzer, bekannt durch "Digitale Demenz", fordert strengere Jugendschutzgesetze für digitale Medien - ähnlich wie beim Alkohol. "Wir wollen ja auch nicht, dass Kinder im Kindergarten 'Alkoholkompetenz' entwickeln, indem sie mal ein Schnäpschen trinken", erklärt Spitzer. "Beim Smartphone nehmen wir es einfach noch nicht ernst."

Gesundheitliche Risiken durch Smartphones

Digitale Medien machen laut Spitzer nicht nur abhängig, sondern bergen auch gesundheitliche Risiken. Er drückt es drastisch aus: "Wenn man aufs Smartphone guckt, bewegt man sich weniger. Dadurch wird man dicker. Dicke Kinder werden dicke Erwachsene, und das erhöht das Risiko für Herzinfarkte", warnt er. Auch die Bildung leide, was langfristig negative Folgen habe.

Kritik auch an digitalisierten Schulen

Die zunehmende Digitalisierung von Schulen sieht Spitzer ebenfalls kritisch. "Gerade schwache Schüler werden dadurch weiter zurückgeworfen", ist er überzeugt. Eltern sollten sich bewusst gegen den Einsatz von Tablets und Smartphones bei ihren Kindern entscheiden, so der Hirnforscher.

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