Köln wählt bei EU-Wahlen Grün

(SB) Das Gesamtergebnis der Europawahlen in Köln ist deutlich: Die Grünen haben sieben der neun Stadtbezirke für sich entschieden – einzig in Porz und Chorweiler gehen die meisten Stimmen an die CDU.

© Stadt Köln

Die Ergebnisse in den einzelnen Bezirken

Die Grünen als stärkste Kraft in Köln

(DC) Nach der Europawahl gab es in Köln den mit Abstand größten Jubel bei den Grünen. Stadtweit erreichten sie fast 33 Prozent der Kölner Stimmen, haben ihr Ergebnis zur letzten Europawahl fast verdoppelt und sind mit Abstand stärkste Kraft in der Stadt. Es sei ein historisches Ergebnis, das aber auch im Hinblick auf den Klimaschutz eine besondere Verantwortung sei, hieß es auf der Wahlparty der Grünen.

Die SPD ist in Köln der große Verlierer. Die Sozialdemokraten kamen nur auf knapp 17 Prozent, lediglich etwas mehr als die Hälfte im Vergleich zu 2014. Christian Joisten von der Kölner SPD sagte, er glaube nicht, dass das schlechte Abschneiden Rückschlüsse auf den anstehenden Kommunalwahlkampf zulasse. Parteichefin Jäger sagte, das Kölner Ergebnis sei deprimierend.

Auch die CDU verlor mit 19,8 Prozent deutlich. Kölns CDU-Chef Bernd Petelkau reagierte enttäuscht. Man habe es nicht geschafft, in Köln stärkste politische Kraft zu werden. 

Die Linke haben leichte Verluste, FDP und AfD dagegen leichte Gewinne verbucht. Alle drei landeten knapp über 6 Prozent.

Rekordbeteiligung in Köln

Die Europawahl in Köln ist mit einer Rekordwahlbeteiligung zu Ende gegangen. Nach einer Mitteilung der Stadt gaben insgesamt 64,63 Prozent der Kölner ihre Stimme ab - so viele, wie noch nie bei einer Europawahl. Bei der letzten Wahl waren es gut 10 Prozent weniger. (2014: ca. 52 Prozent).

© Radio Köln/Waltel
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Keine Zwischenfälle bei Wahl in Köln

Kölns Wahlleiter Stadtdirektor Keller ist mit dem Ablauf der Wahl in Köln zufrieden. Es habe keine Zwischenfälle am Wahlsonntag gegeben. Auch bei der Briefwahl zeichne sich eine normale Entwicklung ab. 90 Prozent aller Briefwahlanträge seien auch formgerecht zurückgelaufen. Das sei ein vergleichbarer Wert wie bei früheren Wahlen. Ob und welche Konsequenzen aus den Beschwerden rund um die Briefwahl in den letzten Tagen gezogen würden, müsse man in den nächsten Tagen klären. Grundsätzlich sei man mit der Wahl in Köln organisatorisch sehrt zufrieden. 


© Radio Köln/ Waltel
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Reker dankt Ehrenamtlichen

(FW) Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat sich bei den ehrenamtlichen Wahlhelfern und Wahlhelferinnen bedankt. Reker sagte, die Wahl sei die Urform der Öffentlichkeitsbeteiligung und die Helfer sorgten dafür, dass Demokratie funktioniere.

"Da kann man nicht oft genug Danke sagen."

Reker sagte weiter, es sei letztlich egal, ob Köln die Wahlchallenge tatsächlich gewinne. Wann könne man schonmal wetten ohne zu verlieren; die Gewinnerin sei immer Europa. Reker hatte zusammen mit anderen Oberbürgermeistern anderer Städte eine Wette um die höchste Wahlbeteiligung initiiert.                                        

Infos zur Europawahl

(MH) Jeder Wahlberechtigte konnte eine Stimme zur Wahl des künftigen Europaparlamentes abgeben. Gesucht wurden die 96 deutschen Abgeordneten des künftigen Europaparlamentes. Die restlichen der insgesamt 751 Abgeordneten sind durch die Wahlen in den anderen Mitgliedsstaaten bestimmt worden. Das EU-Parlament ist das Gesetzgebungsorgan der EU und auch für den Haushalt zuständig. Anders als bei Kommunal- oder Bundestagswahlen hatten Wähler diesmal nur eine Stimme, mit der sie eine der insgesamt 40 Parteien auswählen konnten.

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