Kölner Messdiener mit Protestaktion gegen Woelki in Rom

Viel Wirbel hat es um den Kölner Kardinal Woelki in der Vergangenheit gegeben, jetzt war es in letzter Zeit ruhiger geworden – bis heute. Gerade eben haben nämlich Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Köln eine unerwartete Protestaktion bei einer Papstaudienz in Rom gemacht.

© Radio Köln

Sie haben ein großes Banner hochgehalten, auf dem steht auf Latein „Leo, libere eum et nos“. Auf Deutsch bedeutet das: „Leo, erlöse ihn und uns!“ Der 19-jährige Casimir hat die Aktion gestartet.

"Wir glauben, dass Woelki mit seinem Amt überfordert ist und auch darunter leidet und deswegen ist es uns wichtig, dass der Papst Woelki von seinem Amt erlöst."

Das Erzbistum Köln hat am Mittag auf Radio Köln-Nachfrage auf die Aktion reagiert. In einem schriftlichen Statement behauptet das Bistum, andere Jugendliche vor Ort und Ordnungskräfte des Vatikans hätten "darum gebeten, das Banner zu entfernen, da sie es als störend empfanden und es dem Anlass nicht angemessen sei". Daraufhin wäre das Banner wieder heruntergenommen worden, so das Bistum weiter. Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp erklärt in dem Statement außerdem:

"Die Wallfahrt verläuft absolut super, wir haben wirklich eine gute Stimmung und konzentrierte Atmosphäre, wenn wir gemeinsam die Gottesdienste feiern. Die kleine Aktion mit dem Banner auf dem Petersplatz hat eigentlich niemand richtig mitbekommen. Wer das hier erlebt, kann nicht ernsthaft behaupten, dass die wenigen Störer in irgendeiner Weise für die Messdiener insgesamt sprechen."

Die Messdiener haben nach der Aktion 500 Ansteck-Buttons mit dem Spruch verteilt. Es gibt auch eine Instagram-Seite zu dieser Aktion – dort kann jeder den kleinen Button mit dem Spruch „Leo, libere eum et nos“ zum Selbstkostenpreis bestellen. Schon vor drei Jahren hatten Messdiener bei einer Messe mit Woelki in Rom ihm demonstrativ den Rücken zugekehrt. Casimir war damals schon dabei – aber das war ihm zu unkonkret. (PR|SH)

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