Kölner Polizei hatte Hinweise auf Täter von Magdeburg
Veröffentlicht: Donnerstag, 23.01.2025 18:41
Im Dezember letzten Jahres war ein Mann in Magdeburg mit einem Auto durch einen Weihnachtsmarkt gefahren. Dabei wurden 300 Menschen verletzt und neun Menschen kamen ums Leben. NRW-Innenminister Herbert Reul erklärte am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags, dass die Kölner Polizei zuvor Hinweise über den Mann vorliegen hatte. Einen davon hatte sie nicht weitergeleitet.

Der Mann hatte seinen Unmut landesweit geäußert und war auch mit einem Kölner Flüchtlingsverein in Streit geraten. Dieser hatte bereits im Dezember 2023 die Polizei in Köln auf mögliche Anschlagspläne des Mannes hingewiesen, so Reul. Der Staatsschutz NRW informierte daraufhin die Behörden in Sachsen-Anhalt. Eine zweite Warnung von Mitte 2024 wurde jedoch nicht weitergeleitet. "Das hätte passieren müssen“, betonte Reul. Dies werde nun von der Kölner Polizei überprüft.
„Der Attentäter war den Sicherheitsbehörden bereits bekannt“, erklärte Reul weiter. Laut den NRW-Sicherheitsbehörden handelte es sich bei dem Mann um eine psychisch auffällige Person und einen sogenannten Vielschreiber. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Köln liefen alleine dort seit 2011 insgesamt elf Ermittlungsverfahren, bei denen es um Anzeigen des späteren Attentäters ging.
Im September 2023 hatte die Staatsanwaltschaft Köln außerdem eine Gefährderansprache des Mannes in Sachsen-Anhalt veranlasst. Dabei ging es um die Bedrohung gegen einen Justizbeamten in Köln. (LE|Archivbild)