Kritik an Verkehrsdezernent nach Tempo-30-Plänen für die Luxemburger Straße

(DD|Symbolbild) Nachdem bekannt geworden ist, dass Kölns Verkehrsdezernent Egerer Tempo 30 auf der Luxemburger Straße anordnen möchte, ist der Ärger immer noch groß. Ein Überblick:

© Daniel Dähling

Egal ob Neusser Straße, Bergisch Gladbacher Straße, Ringe oder Clevischer Ring. Auf mehreren Bundesstraßen gilt innerhalb Kölns zumindest abschnittsweise Tempo 30. Kölns Verkehrsdezernent Egerer will auch Teile der Luxemburger Straße zu Tempo 30 machen. 

Der ADAC Nordrhein spricht von einer inakzeptablen Vorgehensweise. Einen effektiven Beitrag zum Lärmschutz für Anwohnerinnen und Anwohner sieht Sprecher Thomas Müther nicht:

"Im innerstädtischen Verkehr wird der von Autos erzeugte Lärm sehr stark von der Motordrehzahl und damit vom gewählten Gang bestimmt und nur unwesentlich von der gefahrenen Geschwindigkeit. Tempo 30 bringt daher oftmals keine bedeutende Verringerung des Verkehrslärms."

Dass der Verkehrsdezernent die Geschwindigkeit auf Tempo 30 ohne Rücksprache reduzieren will, sei ein Affront, der die Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit massiv geschädigt habe, sagt Müther weiter. 

Auch die CDU im Stadtrat ist alles andere als zufrieden. Egerer solle sich lieber um den Ausbau von Bus und Bahn kümmern. Nach den Fahrradstraßen in Deutz und auf der Trankgasse sei klar, dass der Verkehrsdezernent einzelne Verkehrsteilnehmer kategorisch ausschließen wolle. 

Auch Zustimmung für die Pläne

Auch das Vorstandsmitglied Hans-Georg Kleinmann vom Regionalverband Köln des Verkehrsclubs Deutschland begrüßt das geplante Tempo 30:

"Vielfach reagierte die Stadt erst, nachdem sie durch erfolgreiche Klagen von Bewohnern und Bewohnerinnen dazu gezwungen wurde. Dass die Verwaltung erstmals von dieser schlechten Praxis abkehrt, ist erfreulich und sollte auch ein Vorbild für andere Straßen sein, an denen die Grenzwerte überschritten werden."

Die Grünen im Stadtrat sind zufrieden mit der Entscheidung. Wer sagt, Tempo 30 würde die Stadt "komplett lahmlegen", mache Politik auf dem Rücken lärmgeplagter Anwohner.

Auch der Kölner Fuss e.V. begrüßt die Pläne. "Radfahren auf der Luxemburger Straße werde als gefährlich wahrgenommen. Deshalb fahren viele Radfahrende notgedrungen auf dem Gehweg und gefährden Fußgängerinnen und Fußgänger", sagt die Sprecherin der Kölner Ortsgruppe, Grose.

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