Online-Unterricht funktioniert häufig nicht
Veröffentlicht: Dienstag, 15.12.2020 07:06
(DD|Foto:Symbolbild) In vielen Kölner Familien hat es Montag viel Aufregung, Frust und bestimmt auch Aggressionen gegeben: Der Online-Unterricht funktionierte bei vielen schlecht bis gar nicht. Das System, auf dem viele der digitalen Lernplattformen laufen, sei immer wieder abgestürzt, melden uns Familien.

Die Stadt Köln kennt die Probleme und sagt: Da gibt es gar nichts schön zu reden. Man arbeite wirklich hart am Ausbau des schnellen Internets an den Schulen, aber das gehe nicht von jetzt auf gleich und nicht überall gleichzeitig. Eine Sprecherin sagte uns, man könne sich nur bei den Familien entschuldigen und um Verständnis bitten. Das ist aber nicht das Einzige, worüber sich Eltern, Kinder und Lehrer ärgern. Viele haben erst Freitag nach Schulschluss erfahren, dass Schüler ab der 8. Klasse ab Montag nicht mehr in die Schule dürfen.
Kölner Schülerinnen und Schüler befürchten eine steigende Ungerechtigkeit durch den zweiten Lockdown und die ausgesetzte Präsenzpflicht an Schulen. Noch immer seien viele Schulen nicht ausreichend digitalisiert und nicht alle Schülerinnen und Schüler verfügen über Endgeräte, um von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen zu können. Das kritisiert die Kölner Bezirksschülervertretung. Nach wie vor seien nicht alle Lehrkräfte auf Distanzunterricht geschult, weshalb oftmals kein lehrreicher Onlineunterricht stattfinden könne.
Die Schülervertretung sieht dadurch eine wachsende Ungerechtigkeit zwischen sozial schlechter und besser gestellten Schülerinnen und Schülern. Die kurzfristige Entscheidung von Freitagmittag, an den Schulen am Montag schon auf weitgehenden Distanzunterricht umzustellen, hat an einigen Kölner Schulen Unmut ausgelöst. Allein aufgrund der Uhrzeit seien viele Schülerinnen und Schüler vor dem Wochenende nicht mehr erreichbar gewesen.