Reissdorf prüft rechtliche Schritte wegen Kunstinstallation

(SR) Für die einen ist es Kunst, für die anderen ein Skandal. Auf dem Neumarkt steht eine meterhohe Nachbildung des berühmten Reissdorf-Männchens. Nur statt Kölschglas hat es eine Spritze im Arm.

© Radio Köln

Das Ganze ist eine Kunstinstallation der beiden österreichischen Künstler Alexandra Berlinger und Martin Wagner. Sie wollen mit der Aktion im Auftrag des "Impulse Theater Festivals" auf die Situation von Drogensüchtigen am Neumarkt aufmerksam machen, sagen sie.

Der Neumarkt gilt als Drogentreffpunkt. Um Anwohner zu entlasten und Suchtkranken zu helfen, soll am Josef-Haubrich-Hof übergangsweise ein Drogenkonsumraum eingerichtet werden, bis ein fester Standort bereitsteht. Dieses Provisorium soll Ende 2020 in Betrieb gehen. Bis dahin soll es mobile Drogenräume in Neumarktnähe geben, so die Stadt.

Für die Künstler der Installation auf dem Neumarkt sind diese Pläne aber wohl nicht genug. Ihrer Meinung nach verdränge die Stadt die Suchtkranken, während man auf der anderen Seite Werbung für ein anderes Suchtmittel, nämlich Kölsch mache.

Für die Bürgerinitiative „Zukunft Neumarkt“ ist das eine Farce. Hier werde der Verkauf von Kölsch mit illegalem Drogenhandel gleichgesetzt, heißt es in einer Mitteilung.

Die Brauerei Reissdorf prüft rechtliche Schritte. Das Kunstwerk steht noch bis Sonntag auf dem Neumarkt.

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