Reker legt Städtepartnerschaft mit Wolgograd auf Eis
Veröffentlicht: Donnerstag, 03.03.2022 16:58
(KU|Archivbild) Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat die Kölner Städtepartnerschaft mit Wolgograd auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Das bestätigte Reker im Radio Köln-Interview.

Kritik für diese Ankündigung kommt bereits von der Kölner SPD: Fraktionsvorsitzender Christian Joisten erklärte in einer Mitteilung, die SPD halte es für falsch, die Verbindung zur Bürgerschaft von Wolgograd zu kappen. Sie halte es außerdem für völlig inakzeptabel, dass eine solche Entscheidung ohne den Städtepartnerschaftsverein bzw. den Dachverband Cologne Alliance getroffen werde. Dem Verständnis der Kölner SPD nach sei eine Städtepartnerschaft auch eine Partnerschaft der Bürgerinnen und Bürger der beteiligten Städte. Und es seien nicht die russischen Bürgerinnen und Bürger, die Krieg gegen die Ukraine führten, so Joisten weiter. Laut Reker werde sich die Stadt ihrer Verpflichtung gegenüber den Menschen in Wolograd auch nicht entziehen, aber sie sieht die offizielle Partnerschaft in der aktuellen Situation kritisch:
"Unser Städtepartnerschaftsverein hat eine Pressemitteilung rausgegeben, in der er um Verständnis für die russische Seite wirbt und das ist für mich ein No-Go. Wir haben die Partnerschaft ja auch nicht gelöst, sondern nur auf Eis gelegt. Ich glaube, so eine Städtepartnerschaft ist auch im Moment gar nicht mit Leben zu füllen."
Köln unterstützt schon seit vielen Jahren ehemalige NS-Zwangsarbeitende in Wolgograd, die 1942 nach Deutschland verschleppt worden waren.