Richtig sparen - nur Mut
Veröffentlicht: Freitag, 13.05.2022 07:00
Der Finanztipp bei Radio Köln wird präsentiert von der Sparkasse KölnBonn.

Die Geldanlage ist momentan nicht bei allen von euch das Wichtigste. Die internationale Lage und der Krieg in unserer europäischen Nachbarschaft und - immer noch - die Auswirkungen der Corona Krise bestimmen das Geschehen und zum Teil auch unseren Alltag. Aber auch die Finanzen. Dominik Becker berichtet in unserem aktuellen Finanztipp.
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Der deutliche Rückgang an den Börsen hat auch diejenigen betroffen, die nur ein paar Euros monatlich auf die hohe Kante legen und in Aktienfonds sparen. Warum Ihr jetzt die Nerven behalten solltet und Wertpapiere immer noch zu einer guten Geldanlage gehören, erklärt unser Finanzexperte Maximilian Blusch.
"Fragen mich Menschen zur Anlage Ihres Geldes, höre ich oft: Ich bin 'vorsichtig' oder auch 'risikoscheu'. Verbunden mit dem Hinweis: 'bitte keine Verluste!' Dabei ist eines klar: Rendite ganz ohne Risiko gibt es nicht. Das gilt insbesondere dann, wenn Ihr Euer Geld vor der mittlerweile hohen Inflation schützen wollt (vorläufige Inflationsrate Deutschland (Jahresrate) für März 22 sind es 7,3 Prozent). Schaut Ihr auf die Kursentwicklung an den Börsen seit Beginn des Ukraine-Kriegs Ende Februar und betrachtet das heutige Niveau, könnte man glauben, mit Aktien ein schlechtes Geschäft gemacht zu haben. Dies ist aber nur die kurzfristige Sichtweise. Die meisten meiner Kunden sparen jedoch langfristig, z.B. für die Kinder oder die Altersvorsorge."
Wichtig ist, dass Ihr genügend Zeit mitbringt, also einen sog. „langfristigen Anlagehorizont“ von fünf bis zehn Jahren habt. Denn bei der langfristigen Betrachtung zeigten sich Anlagen im Aktienmarkt anderen Anlagen meist überlegen.
"Berechnungen zeigen: Eine monatliche Geldanlage in Aktien (DAX) im Zeitraum (Ende)1989 bis (Ende) 2021 erzielte eine durchschnittliche Rendite von rund 7 Prozent (7,06%) pro Jahr (Hinweis: die mittelfristige Renditeerwartung für Aktien Euroland liegt aus heutiger Sicht eher bei 3 bis 5 Prozent). Eine ansehnliche Zahl, fallen doch die Dotcomkrise- Ende der 90er- und die Finanzkrise 2008 in diesen Zeitraum. Nach diesen Krisen haben sich die Aktienmärkte relativ schnell wieder erholt. Die meisten Menschen überschätzen die Wahrscheinlichkeit von Verlusten an der Börse."
Damit Ihr als Aktiensparer krisenfest anlegt, denkt zusätzlich an diese 3 einfachen Regeln:
1. Breit streuen. Verteilt Eure Anlagen auf viele Titel und unterschiedliche Branchen und Märkte: zum Beispiel über Aktienfonds und ETFs. So verringert Ihr spürbar Euer Verlustrisiko, da Ihr nicht alles auf eine Karte bzw. Aktie setzt.
2. Regelmäßig sparen, mit einem festen monatlichen Sparbetrag, beispielsweise mit einem Sparplan auf Aktienfonds. Hier könnt Ihr auch mit kleinen Beträgen meist ab 25,-/50,- Euro mtl. langfristig von der Entwicklung der Wirtschaft profitieren und ein substantielles Aktienvermögen aufbauen. Ich selbst habe als Reaktion auf die aktuellen Kursrückgänge meine Sparraten moderat erhöht. Da ich doch bei den aktuell niedrigeren Kursen, mehr Anteile für den gleichen Betrag bekommt.
3. Liegen lassen: Damit Ihr Eure Wertpapieranlage ruhen lassen könnt, braucht Ihr neben Eurer Wertpapieranlage noch eine Wohlfühlreserve, ein finanzielles Polster z.B. auf einem Sparbuch oder Festgeldkonto. Das ist wichtig, damit Ihr bei Schwankungen nicht zu niedrigen Kursen verkaufen müsst, falls Ihr einmal unvorhergesehen Geld braucht.
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