Stadt verbietet alle Veranstaltungen bis Karfreitag
Veröffentlicht: Samstag, 14.03.2020 16:03
(DD) Im Kampf gegen das Coronavirus gelten ab Sonntag Regeln, wie Köln sie von stillen Feiertagen kennt. So müssen beispielsweise Clubs, Discos und Theater geschlossen bleiben. Musikveranstaltungen, Filmvorführungen sowie der Betrieb von Wettbüros und Spielhallen ist verboten. Diese Regeln gelten nach Angaben des Stadtdirektors Stephan Keller bis zum 10. April.
"Diese Anordnungen sind ab Sonntag sofort vollziehbar. Damit glauben wir, dass wir eine notwendige aber immer noch verhältnismäßige Regelung getroffen haben, um die Verbreitung des Virus so lange wie möglich zu verzögern."
Weiter erlaubt bleiben demnach aber Wochenmärkte und Restaurantbesuche, da sie der Versorgung und Daseinsfürsorge dienten.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte dazu: "Die Kölnerinnen und Kölner halten zusammen, besonders in schwierigen Zeiten. Das können wir jetzt beweisen und das werden wir jetzt beweisen."
Die Stadt Köln hat am Samstagmittag neue Zahlen zur Corona-Infektion in Köln bekanntgegeben. Laut der Stadt sind nach aktuellem Stand 180 Menschen an Corona erkrankt. Sechs dieser Infizierten befinden sich demnach in stationärer Quarantäne. Viele Neu-Infizierte kamen nach Aussagen einer Stadtsprecherin aus ausländischen Risikogebieten zurück nach Köln.
Die Stadt ruft daher Menschen auf, die unter anderem aus Italien, Iran, Tirol, Madrid oder dem französischen Osten zurückkommen, freiwillig zwei Wochen in häusliche Quarantäne zu gehen.
Die Evangelische Kirche in Köln bietet Menschen, die wegen des Virus nicht aus dem Haus können, Einkaufshilfen an.
Der Verband der Islamischen Kulturzentren in Köln setzt die Freitagsgebete aus.
Zudem teilen die städtischen Kliniken mit, dass trotz Corona Blutspenden weiterhin wichtig seien. Diese werden nämlich immer knapper. Für Blutspender bestehe wegen der hohen Hygienestandards keine erhöhte Ansteckungsgefahr, sagte eine Kliniksprecherin.