Eine Nähanleitung für Masken und wen sie schützen

Die Maskenpflicht in Köln gilt ab dem 27. April. Viele Menschen bekommen aber auf die Schnelle keine Schutzmaske mehr. Hier gibt es eine Nähanleitung für eure eigene Maske. Außerdem: Wie sicher sind die Masken und wen schützen sie wirklich?

© Radio Köln

Ein Ende der Corona-Krise ist (noch) lange nicht in Sicht. Zur weiteren Eindämmung gilt ab dem 27. April in Nordrhein-Westfalen eine Maskenpflicht beim Einkaufen und in Bussen und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs.

Die Nachfrage nach Atemschutzmasken ist im ganzen Land riesig. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Millionen hergestellter Masken plötzlich verschwunden seien, manche Arztpraxen mussten vorzeitig schließen, da sie schlicht keine Masken mehr vorrätig hatten.

Nähanleitung der Caritas

Wer keine Schutzmaske mehr bei Schneidereien oder in Apotheken erhalten hat, der kann sich seine Maske auch einfach selber herstellen. Dazu bietet das Caritas-Label EiNZIGWARE, ein bundesweites Beschäftigungsprojekt für Langzeitarbeitslose, eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung* an:

Trotz der möglichst eng anliegednen Maske gilt natürlich weiterhin: Vermeidet persönliche Kontakte und haltet unbedingt Abstand! Außerdem sollten die Hände beim An- und Ausziehen der Maske gewaschen sein. Vermeidet es den Stoff beim Tragen von außen oder innen zu berühren. Um die bedenkenlose Nutzung – auch über Wochen – zu gewährleisten, solltet ihr den Mund-Nasen-Schutz nach dem jeweiligen Gebrauch bei mindestens 60 Grad mit Vollwaschmittel waschen. Zusätzlich kann er auch gebügelt werden. Die Maske kann alternativ bei 80 Grad für 30 Minuten in den Backofen gelegt werden, wenn es das Material hergibt. Dann werden die Coronaviren laut vieler Virologen ebenfalls abgetötet. Die Mikrowelle sollte aufgrund der eingearbeiteten Metallteile aber nicht zum Trocknen oder Abtöten des Virus verwendet werden!

© Manfred Richter auf Pixabay (CC0)
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Selbst genähte Masken: Das sagen die Experten aus dem Kölner Gesundheitsamt

Bei selbst genähten Schutzmasken handelt es sich nicht um Atemschutzmasken, weil sie keine Filterwirkung haben. Selbst genähte Schutzmasken haben maximal einen sogenannten Spuckschutz.

Selbst genähte Mundschutzmasken können trotzdem eine Krankheitsübertragung durch Sekrettröpchen verringern bzw. verhindern, wenn sie aus dem richtigen Material gefertigt ist.

Für eine selbst genähte Mundschutzmaske bietet sich luftdurchlässige, kochfeste Baumwolle an. Ein biegsamer Draht an der Oberseite der Maske (Nase) darf nicht fehlen.

© Radio Köln
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Keine hundertprozentige Sicherheit

Wer einen (selbst genähten) Mundschutz trägt, ist selbst nicht zu 100% vor einer Infektion geschützt. Tröpfchen können theoretisch auch über die Augen aufgenommen werden oder kleinste Schwebeteilchen können trotz Mundschutz eingeatmet werden. Wer einen (selbst genähten) Mundschutz trägt, schützt aber die Mitmenschen in der Umgebung.

In den Krankenhäusern werden nur zertifizierte und originalverpackte Mundschutzmasken benutzt.

Utopisch, dass jeder eine Schutzmaske trägt

Ein ins Gesicht gezogener Schal verringert die Ansteckungsgefahr nur unwesentlich. Die oberste Regel ist immer noch die Zwei-Meter-Abstandsregel. Vermeidet unnötige soziale Kontakte, hustet nur in die Armbeuge und wascht Euch in kurzen Abständen gründlich die Hände.

Wenn JEDER einen Mundschutz tragen würde, dann würde die Ansteckungsgefahr schon verringert werde. Aktuell ist es aber utopisch, JEDEN mit Mundschutzmasken auszustatten. Der Engpass ist so groß, dass zunächst Pflegepersonal und Einsatzkräfte damit ausgestattet werden müssen. Dementsprechend seien auch Erlasse wie in Tschechien, wo man nur mit Mundschutz auf die Straße darf, im Moment kein Punkt der Präventivmaßnahmen.

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*Diese Nähanleitung ist weder geprüft, noch zertifiziert. Es handelt sich lediglich um ein Behelf, sofern die zertifizierten Einmal-MNS (Mund-Nasen-Schutzmasken) im Pandemiefall nicht mehr verfügbar sind. Wichtig ist, beim Nähen einen Stoff mit ausreichend Dichte zu verwenden.

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