Kölner Wohlfahrtsorganisationen gegen Bezahlkarte
Veröffentlicht: Dienstag, 16.04.2024 14:52
(MH|FW|Symbolbild) Die umstrittene Bezahlkarte für Geflüchtete ruft Kölner Wohlfahrtsorganisationen auf den Plan. Unter anderem haben sich die Caritas, die Diakonie, der Flüchtlingsrat und der Runde Tisch für Integration zur Kölner Kampagne 'Selbstbestimmung statt Bezahlkarte' zusammengeschlossen. Das Bündnis will eine Bezahlkarte verhindern, die zum Beispiel das Nutzen von Bargeld einschränkt.

Claus-Ulrich Prölß vom Kölner Flüchtlingsrat sagte, die Mitglieder der Kampagne halten die Bezahlkarte für diskriminierend und verfassungswidrig. Auch Annette de Falloies von der Diakonie ist gegen die Bezahlkarte.
Die Familien hätten nicht mehr die Möglichkeit, selber zu entscheiden, wie sie mit ihrem Geld umgehen und wo sei einkaufen. Bei ganz vielen Möglichkeiten würden sie ausgeschlossen, insbesondere bei Geschäften wie Sozialkaufhäusern, Flohmärkte und Märkte, wo es günstige Dinge gibt. Das sei eine ganz schlimme Einschränkung, so de Falloies.
Für das Bündnis zählen auch nicht die Argumente, dass damit verhindert werde, Geld von hier aus an Schleuser zu bezahlen, weil Schleuser sich immer im Vorfeld bezahlen ließen und die Geflüchteten bereits bei uns sind. Ob und wie NRW eine Bezahlkarte einführt, ist noch unklar. In der Kölner Politik hatte sich zuletzt eine Mehrheit gegen die Bezahlkarte ausgesprochen.