Neues Motto für den CSD: "Für Menschenrechte"

(SR | Foto: Symbolbild) Zum ersten Mal in der Geschichte des Kölner Christopher Street Day ist das Motto der Demonstration geändert worden. Ursprünglich hatte sich der Kölner Lesben- und Schwulentag für das Motto „Einigkeit! Recht! Freiheit!“ entschieden.

© Radio Köln

KLuST teilt mit, wenn Menschen durch das gewählte Motto Ängste empfänden, Zorn und Wut geschürt würden und der Verein nicht in der Lage sei, ihnen diese zu nehmen, könne das Motto keine Einigkeit finden.

In einem offenen Brief hatten Kölner Jugendorganisationen sowie schwul- lesbische Gruppen das Motto als nationalistisch kritisiert und ein neues gefordert. Auch eine Diskussionsrunde, zu der KLuST vergangene Woche eingeladen hatte, musste vorzeitig abgebrochen werden, weil Mitglieder beleidigt und bedroht worden seien.

Oliver Lau vom KLuST hat die Änderung des Mottos im Radio Köln-Interview verteidigt:

„Wir sind nicht eingeknickt. Wir haben der Queer-Community zugehört: Die große Mehrheit fand das Motto gut, man konnte sich damit soweit identifizieren. Wir haben dann aber trotzdem Rücksicht darauf genommen, auf die vielen kleinen leisen Worte, die uns erreichten, und wir haben gesagt nein, wir wollen alle unter einen Hut kriegen, wir wollen alle mitnehmen und wir wollen mit allen demonstrieren.“

Die Kölner Linke und die Jungen Sozialen begrüßen die Entscheidung. Gegenstimmen gibt es unter anderem von den Freien Wählern: Mit diesem Rückzieher habe man Wasser auf die Mühlen der AfD gegossen, sagen sie.

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