Starkregen in Köln: Ist mein Wohnort gefährdet? Wie kann ich mich vor Schäden schützen?

(FW/KU | Symbolbild) Volle Keller, nasse Möbel oder sogar Wasser, das über's Klo in die Wohnung läuft: Expertinnen und Experten rechnen in den nächsten Jahren vermehrt mit Schäden durch Starkregen in Köln. Wie sehr ist euer Wohnort dafür gefährdet? Was könnt ihr machen, um Schäden zu vermeiden, oder im Schadensfall Hilfe zu bekommen? Und was tut die Stadt Köln, um das Risiko für Schäden durch Starkregen zu verringern? Hier haben wir euch die wichtigsten Antworten und Links zusammengefasst.

© Pixabay | Joergelman

Was ist Starkregen?

Wenn stark wassergesättigte und aufgeheizte Wolken auf einen kalten Luftstrom stoßen, kommt es an der Stelle zu plötzlichem und starken Niederschlag. Das Problem ist oft, dass dann sehr viel Wasser in sehr kurzer Zeit auf ein kleines Gebiet niedergeht. Das Wasser kann dann unter Umständen nicht schnell genug versickern und fließt in tiefere Mulden. So können Schäden durch das fließende Wasser, aber auch durch Überflutungen entstehen.

Ehrenfeld, Porz oder Mühlheim - Wie hoch ist das Risiko?

Köln hat laut Stadtentwässerungsbetriebe (SteB) zwar ein vergleichsweise flaches Stadtgebiet. Trotzdem gibt es auch in Köln Mulden, in denen Häuser und Straßenzüge besonders gefährdet sind. Da grundsätzlich das Risiko für Starkregen aber stadtweit gleich hoch ist, können auch höher gelegene Orte die Folgen von Starkregen zu spüren bekommen. Hier geht es zur Starkregengefahrenkarte für den PC, hier für euer Smartphone:

Wie kann ich mich schützen?

Egal ob ihr zur Miete wohnt oder selbst eine Wohnung bzw. ein Haus vermietet: jeder kann was tun und das Risiko für Schaden minimieren. Sind alle Fenster und das Dach dicht? Gibt es eine Rückstauklappe im Kanalnetz, die verhindert, dass Wasser von unten über's WC eindringen kann? Wann wurde die das letzte Mal gereinigt? Möglich sind auch Baumaßnahmen, zum Beispiel, mit einem kleinen Mäuerchen oder Blumenbeeten auf dem Erdhügel eine Art Damm zu bauen. Und: Es gibt auch Einlaufschutz für Kellertreppen. Hier findet ihr noch mehr Infos rund um Schutzmaßnahmen.

Was macht die Stadt?

Die SteB setzen auf einen Mix von vielen kleinen dezentralen Maßnahmen. Zum Beispiel wird überlegt, ob das Wasser aus der Regenrinne eines Hauses zum Beispiel so umgeleitet werden kann, dass es am Haus selbst keine Probleme mehr macht - etwa weil das Wasser auf eine nahegelegene Grünfläche geleitet wird. In Porz sind mit dem Eiler Schützenplatz und dem Platz an der Leidenhauser Straße die ersten zwei Ausgleichsflächen für Starkregen geplant. Sie heißen im Amtsdeutsch "Multifunktionsflächen". Ist alles trocken, können dort auch Veranstaltungen stattfinden, bei Starkregen aber wird das Wasser dort hin und von den Wohngebieten weggeleitet. Weitere dieser Flächen seien in Planung, heißt es von den SteB. Auch Förderprogramme für begrünte Dach- und Fassadenwände gibt es, durch die Wassermengen zwischengespeichert werden könnten. Das Förderprogramm der Stadt Köln "Grün Hoch drei" findet ihr hier:

Wer zahlt im Schadensfall?

Kommt drauf an! Der Vermietende muss nur dann für Schäden durch Starkregen bei seinen Mieterinnen und Mietern aufkommen, wenn ihm Fehler nachgewiesen werden können. Etwa, wenn er zwar wusste, dass das Dach undicht ist, aber nichts dagegen unternommen hat. Oder wenn es vermeidbare Fehler bei der Rückstauklappe im Kanalnetz gab. Die Mieterin oder der Mieter kann unter Umständen ebenfalls belangt werden, beispielsweise, wenn er die Fenster bei Starkregen nicht geschlossen hat.

Kann ich mich gegen Schäden durch Starkregen versichern?

Ja, aber dafür ist eine extra Versicherung nötig: Die sogenannte Elementarschadenversicherung. Eine normale Hausratversicherung kommt in der Regel nicht für diese Schäden auf. 

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