Thema 3: Kluft zwischen armen und reichen Veedeln

Die Pandemie hat die Kluft zwischen arm und reich auch in Köln noch einmal unter's Brennglas gelegt. Was wollen die Parteien tun, um den in vielen Belangen vernachlässigten Veedeln im Westen Kölns oder im Rechtsrheinischen wieder mehr Perspektive zu geben? 

Die Antwort der Kölner CDU

"Gemeinsam mit dem Heimatministerium und der GAG Immobilien AG haben wir in Chorweiler gezeigt wie es geht. Durch die Landesförderungen von rund 108 Millionen Euro haben wir die GAG in die Lage versetzt, 1.200 Wohnungen in Chorweiler zu modernisieren und das Umfeld aufzuwerten. Dieses Erfolgsmodell sehen wir als Blaupause für andere Veedel. Außerdem wollen wir bezahlbare Energie für alle Bürgerinnen und Bürger durch Senkung von Steuern."

 

Die Antwort der Kölner SPD

"Die Pandemie hat gezeigt, wer die Gesellschaft am Laufen hält: Angestellte im Lebensmittelbetrieben, in der Pflege & im ÖPNV. Sie fair/gerecht zu entlohnen muss eine Lehre dieser Krise sein. Gleichzeitig darf sich die Entwicklung, dass sich Frauen neben ihrem Job stärker um Haushalt und Kinder kümmern, keine dauerhafte sein. Netzzugang ist ein Schlüssel zur Teilhabe in Bildung & Beruf. Und der Kostendruck auf Städte und Kommunen darf nicht dazu führen, dass Programme zur gesellschaftlichen Teilhabe und Förderung von sog. Brennpunkten durch das Raster fallen."

 

Die Antwort der Kölner Grünen

"Das maßgeblich von uns GRÜNEN unterstützte Programm „Lebenswerte Veedel“ in Köln ist ein gutes Beispiel. Es stärkt Menschen in sozial benachteiligten Veedeln zum Beispiel durch Bildungsangebote, Gesundheitskurse, Schuldner*innenberatung oder Erziehungshilfen. Auch das Instrument „Soziale Erhaltungssatzung“ fördert Chancengleichheit – gerade in Ballungsräumen – durch besseren Schutz der Wohnstrukturen in einem Stadtgebiet: In Köln haben wir vor kurzem eine Neue für Mülheim Süd-West beschlossen."

 

Die Antwort der Kölner FDP

"Die Innenstadtoffensive der NRW-Landesregierung richtet sich konkret an einzelne Stadtteile und so hat es Förderungen für die Bezirkszentren Kalk, Ehrenfeld und Porz gegeben. Es liegt aber im konkreten Handeln der einzelnen Kommune, sich um die Stadtteile direkt zu kümmern. Die Kommunen sind unter der NRW-Landesregierung seit 2017 vor allem finanziell gestärkt worden, diesen Weg wollen wir fortsetzen. Nun muss die Stadt Köln selbst aktiv werden und sich um ihre Veedel kümmern. Das Land kann unterstützen und Rahmenbedingungen vorgeben."

 

Die Antwort der Kölner AFD

"Wir wollen die Kommunen so ausstatten, dass sie in der Lage sind, vor Ort entsprechend handeln können. Darüber hinaus wollen wir uns auch für eine Abschiedskultur von ausreisepflichtigen Ausländern einsetzen, um so Druck von sozialschwachen Veedeln zu nehmen."

 

Die Antwort der Kölner Die Linke

"Wo die Bedingungen besonders schlecht sind, müssen Schulen, Kitas und soziale Infrastruktur besonders gut sein. Deshalb will DIE LINKE beim Ausbau von Schulen, Schulsozialarbeit, Kitas, Jugendzentren und Beratungsangeboten dafür sorgen, dass Fördermittel des Landes nach Sozialindex vor Ort bevorzugt in diesen Stadtteilen ankommen. DIE LINKE will die Förderung des Landes für diese Stadtteile durch Programme wie ‚Soziale Stadt‘ ausbauen und die Eigenanteile der Kommunen senken."

 

Die Antwort von Volt in Köln

Christopher Gudacker, Listenplatz 2, Direktkandidat für Köln V: “NRW steht vor großen Herausforderungen. Wir brauchen einerseits natürlich mehr Bildungsgerechtigkeit, z.B. durch individuelle Förderung, kleinere Klassen und ein Aufbrechen des mehrgliedrigen Schulsystems. Auch eine bessere Unterstützung von Familien trägt zu mehr Chancengerechtigkeit bei. Wir setzen uns dafür ein, dass Sozialarbeit in unseren Bildungseinrichtungen nachhaltig verankert und finanziell abgesichert wird. Zudem wollen wir Nachbarschaftszentren stärken und entlasten Eltern durch Schaffung staatlich finanzierter Ganztagsplätze in Kitas für alle Kinder ab 3 Jahren und mindestens 80% aller Kinder unter 3 Jahren."

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