Thema 5: Personalmangel in den Schulen
Veröffentlicht: Montag, 18.04.2022 12:02
Die Einstellung von Landesbeamtinnen und Landesbeamten ist eine Aufgabe der Landesregierung. Sie setzt damit Schwerpunkte bei der Ausstattung von Behörden oder Schulen. An den Kölner Schulen gibt es immer noch zu wenig Lehrkräfte, und auf den Kölner Straßen immer noch zu wenige Polizistinnen und Polizisten. Welche Pläne haben die im Landtag sowie im Kölner Stadtrat vertretenen Parteien, um gegenzusteuern? Wo kommt das Geld für mehr Personal her?

Die Antwort der Kölner CDU
"Wir haben die Zahl der Neueinstellungen bei der Polizei so stark erhöht, dass sie erstmals seit Jahren wieder wächst. Wir haben die Trendwende erreicht. Von 2017 bis 2022 wurden über 15.000 Kommissar-Anwärterinnen und -anwärter eingestellt. Diesen erfolgreichen Weg wollen wir fortsetzen. Als CDU haben wir in unserem Programm zudem ein klares Ziel formuliert: Wir werden erneut 10.000 zusätzliche Lehrkräfte in den kommenden fünf Jahren einstellen. Die Finanzierung für beide Maßnahmen ist im Landeshaushalt vorgesehen."
Die Antwort der Kölner SPD
"Das Geld für Lehrkräfte ist schon da – die Stellen werden jedoch nicht besetzt, weil die Lehrkräfte für bestimmte Fächer und Schulformen fehlen. Um den Lehrberuf attraktiver zu machen, fordern wir u.a. A13 für alle und eine Entlastung durch mehr pädagogisches Personal und sog. digitale Hausmeister."
Die Antwort der Kölner Grünen
"Wir GRÜNE wollen zum einen mit einer Ausbildungsreform und zusätzlichen Fortbildungen endlich alle Schulformen bedarfsgerecht mit Lehrkräften versorgen. Wir entlasten zudem das pädagogische Personal von Verwaltungsaufgaben, damit mehr Zeit fürs Lehren bleibt. Zum anderen nehmen wir das Leitbild der Polizei-NRW ernst und wollen eine bürger*innenorientierte, professionelle und rechtsstaatliche Polizei. Die hohen Einstellungszahlen werden wir aufrechterhalten und dabei die Vielfalt der Gesellschaft abbilden."
Die Antwort der Kölner FDP
"Diesen eklatanten Personalmangel haben wir von der Vorgängerregierung übernommen und sofort gehandelt. Es gibt nun einen deutlichen Stellenzuwachs bei Lehrerinnen und Lehrern aber vor allem deutlich mehr Lehramtsstudienplätze. Insgesamt haben 13.300 Neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt. Das reicht noch nicht, aber wir haben gezeigt, dass wir erfolgreich umsteuern. Auch bei der Polizei haben wir deutlich mehr Polizistinnen und Polizisten eingestellt als die Vorgängerregierung und wollen die Einstellungszahlenzahl weiter bei 3000 pro Jahr hochhalten, 2016 waren es gerade Mal 1920."
Die Antwort der Kölner AFD
"Die AfD Landtagsfraktion hat sich in der Vergangenheit bereits für die Einstellung von 3.000 neuen Polizeianwärtern in den Haushaltsberatungen eingesetzt. Das verspricht der CDU-Innenminister übrigens erst jetzt im Wahlkampf. Außerdem muss die Bezahlung und die Ausrüstung in Polizei und Justiz besser werden. Die Anzahl der Lehrer-Studienplätze gerade im Bereich der Grundschule muss ausgebaut werden. Das Land gibt sehr viel für linksideologische Projekte aus. Das kann alles gekürzt werden."
Die Antwort der Kölner Die Linke
"Qualifiziertes Personal wird auch in Kindertagesstätten, in der Kranken- und Altenpflege dringend gebraucht, also im Bereich der Sorgearbeit. Diese Berufe verdienen bessere Einkommen und Arbeitsbedingungen, z.B. durch einen Entlastungstarifvertrag an der Uni-Klinik. Mit mehr Studienplätzen in der Lehrerausbildung und mehr Ausbildungsangeboten muss NRW gegensteuern. Weil starke Schultern mehr tragen können, fordert DIE LINKE zur sozial gerechten Finanzierung die Wiedererhebung der Vermögenssteuer."
Die Antwort von Volt in Köln
David Steimel, Direktkandidat Köln, Wahlkreis VII, Listenplatz 8: “Die Arbeitslast beider Berufsgruppen nimmt stetig zu. Es gibt eine schnelle Möglichkeit die Personalsituation zu verbessern– mehr Expert*innen aus anderen Fachbereichen in die beiden Bereiche integrieren. Z.B. wenn Lehrer*innen ihre Aufgaben im Bereich IT oder Verwaltung an Expert*innen übertragen könnten, könnten sie mehr Zeit für den Unterricht aufwenden. Oder gewisse Arbeitsschritte könnten von Ordnungsämtern unternommen werden und so die Polizeibehörden entlasten." *
*Wir haben die im Landtag sowie im Kölner Stadtrat vertretenen Parteien zu insgesamt sieben ausgewählten Themen befragt. Die Vorgabe war eine schriftliche Antwort mit maximal 500 Zeichen. Wurde diese Vorgabe allzu deutlich gerissen, hatten wir um Korrektur gebeten und am Ende gegebenenfalls die Aussagen redaktionell eingekürzt.