Thema 6: Die Rheinspange

Köln + Auto = Stau. Helfen soll die beschlossene neue Autobahnbrücke. Aber ob sie wirklich kommt und in welcher Form, bleibt umstritten. Soll die Rheinspange gebaut werden? Was spricht aus Sicht der im Landtag sowie im Kölner Stadtrat vertretenen Parteien dafür? Was dagegen? Wie sehen mögliche Alternativen aus? 

Die Antwort der Kölner CDU

"Eine zusätzliche Rheinquerung muss kommen. Alle Prognosen sagen einen deutlichen Zuwachs der Verkehre voraus, weil neue Siedlungsgebiete entstehen und neue Gewerbegebiete ausgewiesen werden. Nur mit einer Rheinspange lassen sich diese Verkehre bewältigen, wollen wir einen Verkehrsinfarkt im Kölner Süden verhindern. Bei der Realisierung setzen wir auf eine Tunnellösung, weil diese für Menschen und Natur erhebliche Vorteile mit sich bringt. Eine Zerstörung der Langeler und Sürther Rheinaue durch ein Brückenbauwerk lehnen wir ab."

 

Die Antwort der Kölner SPD

"Die Anwohner:innen in Porz ersticken im Stau. Die Rheinspange ist daher notwendig. Alle Verkehrsteilnehmer:innen müssen bei der Planung berücksichtigt und ÖPNV-Infrastruktur mitgeplant werden. Pendler:innen muss der Umstieg vom Auto so einfach wie möglich gemacht werden."

 

Die Antwort der Kölner Grünen

"Wir sprechen uns klar gegen den Bau der Rheinspange 553 aus. Die Menschen vor Ort würden extrem belastet und lehnen diese Autobahnbrücke aus guten Gründen ab. Neue Autobahnen führen dazu, dass der Verkehr weiter zunimmt. In Zeiten des Klimawandels und der Energieknappheit müssen wir endlich die Verkehrswende konkret angehen. In NRW sind über 40 Autobahnbrücken so marode, dass sie saniert oder neu gebaut werden müssen. Deshalb ist für uns klar, dass der Erhalt von Verkehrsinfrastruktur vor Neubauten stehen muss."

 

Die Antwort der Kölner FDP

"Für den Pendlerverkehr und den immer weiter wachsenden Güterverkehr brauchen wir dringend leistungsstarke Infrastruktur. Das gilt besonders für die Rheinquerungen. Wir setzen uns deshalb sehr für den Bau einer neuen Autobahnbrücke ein. Die dringend benötigte Rheinspange im Kölner Süden ist ein wichtiges Element, um den Verkehr aus den schon stark belasteten Bereichen der Stadt herauszuhalten. Das muss allerdings unter besonderer Beachtung der Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner und des Naturschutzes transparent und gut nachvollziehbar geschehen."

 

Die Antwort der Kölner AFD

"Die Rheinspange im Kölner Süden ist aus unserer Sicht, wie ein Bypass für die kurz vor dem Verkehrsinfarkt stehende Stadt Köln. Im Kölner Norden sind drei marode Rheinüberquerungen. Um einen reibungslosen Güter- und Personentransport an dem wichtigen Knotenpunkt Köln zu gewährleisten, bleibt neben der Rodenkirchener Autobahnbrücke, nur ein zusätzlicher Bypass, um einem Verkehrsinfarkt vorzubeugen. Wie die Rheinspange dann aussehen soll, ob eine Verlängerung der A553 möglich ist und welche ökologische und ökonomische sinnvolle Variante gewählt wird, ist von den Fachabteilungen in den Ministerien zu erarbeiten und zeitnah in Auftrag zu geben."

 

Die Antwort der Kölner Die Linke

"Die LINKE lehnt die neue Autobahnbrücke im Süden von Köln ab. Der Autoverkehr nimmt ständig zu. Zu viele LKWs sind auf den Autobahnen unterwegs. Weitere Straßen lösen das Problem nicht. Es werden lediglich die Engpässe verschoben. Stattdessen will die LINKE mehr Geld für Fuß- und Radwege, für den ÖPNV und für den Frachtverkehr auf der Schiene. Nur mit weniger Autos können wir den Klimawandel aufhalten. Gerade in NRW muss dringend in den Ausbau von Schienenstrecken investiert werden."   

 

Die Antwort von Volt in Köln

Bettina Wolff, Direktkandidatin, Wahlkreis Köln VI: „Ich stehe im engen Austausch mit vielen Bürger*inneninitiativen, die sich gegen den Bau der Rheinspange einsetzen. Gemeinsam haben wir im Regionalrat einen Antrag zur Verhinderung der Rheinspange eingebracht, der von CDU, SPD und FDP abgelehnt wurde. Nun soll trotz Hochwassergefahr und nicht bestandener Umweltprüfung eine große Fläche versiegelt werden. Das widerspricht der versprochenen Verkehrswende der Bundesregierung. Das Geld sollte stattdessen in eine nachhaltige Infrastruktur durch Digitalisierung, Fahrradwege und Bahn investiert werden und so könnten Fortschritt, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit bestens vereint werden.“

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