Überraschung und Kanzler-Kritik beim IHK Neujahrsempfang

(FW|PR|SH) Gastredner Bundeskanzler Olaf Scholz hat zum ersten Mal überhaupt eine ironische Büttenrede über sich selbst und seinen Ruf als "Scholzomat" gehalten. Hierfür erntete er beim Neujahrsempfang der IHK Köln viel Applaus. Viel Kritik an seiner Politik gab es aber unter anderem von IHK Präsidentin Nicole Grünewald.

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Die IHK Präsidentin forderte einen neuen Politikstil, dem die Menschen und auch die Unternehmen wieder vertrauen könnten. Zu teure Energie, zu viel Bürokratie, zu wenige Fachkräfte - es sei in Deutschland Viertel nach 12 statt kurz vor 12, so Grünewald. Deindustrialisierung und Überbürokratisierung seien keine zufälligen Naturereignisse, betonte sie. Vielmehr seien sie das Ergebnis von politischen Entscheidungen. Und solche müssten dringend korrigiert werden, appellierte die IHK Präsidentin an den Ehrengast.

„Wir sind alle Unternehmer. Das heißt: Wir müssen alle Verantwortung tragen und Entscheidungen treffen. Jeden einzelnen Tag. Und wir müssen mit den Konsequenzen dieser Entscheidungen leben. Dieses Mindset und diese Entscheidungskraft wünschen wir uns auch von der Politik. Und das haben wir in den vergangenen Jahren zu oft vermisst.“

Grünewalds Message: Die Politik müsse der Wirtschaft endlich wieder mehr zutrauen – das Zauberwort der Stunde sei Mut. Für ihre Rede erhielt Nicole Grünewald Standing Ovations.

Scholz warb außerdem bei seiner Rede in der Flora für seine Wiederwahl und betonte, wie wichtig Investitionen in Infrastruktur und Energieversorgung seien. Scholz sagte, wenn es durch die Decke tropfe, müsse sofort investiert werden. Und das tue Deutschland gerade.

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