Urteil: Keine Beweise für antisemitische Äußerungen

(PR) Der Fall hatte bundesweit für Empörung gesorgt. Vier junge Männer sollen im August vorletzten Jahres auf dem Ring einen Kippa-Träger verprügelt und antisemitisch beleidigt haben. Von Kölns Oberbürgermeisterin bis zum Zentralrat der Juden war das Entsetzen groß. 

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Dienstag hat das Amtsgericht Köln das Strafverfahren gegen drei der vier Beschuldigten gegen eine Zahlung von Schmerzensgeld eingestellt. Dass es eine Schlägerei gab und das Opfer verletzt wurde, war im Prozess unstrittig. Der Vorwurf des Antisemitismus konnte aber nicht bewiesen werden, sagte Gerichtssprecherin Denise Fuchs-Kaninski:

„Der Geschädigte vermochte sich heute zwar an Beleidigungen zu erinnern, aber dass diese einen antisemitischen Hintergrund hatten (…), daran konnte er sich nicht erinnern. Außerdem konnte auch nicht zugeordnet werden, welcher der Angeklagten den Geschädigten beleidigt haben soll“

Der vierte Angeklagte war zum Prozess nicht erschienen. Er lebt laut Gericht mittlerweile in der Türkei. Bei einer Rückkehr nach Deutschland würde wahrscheinlich sein Verfahren auch eingestellt, so die Gerichtssprecherin.

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