Viele Privatinsolvenzen: Hauptgrund ist nicht Corona
Veröffentlicht: Samstag, 20.02.2021 10:16
(GL|Symbolbild) Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Kölner Amtsgericht haben aktuell besonders viel mit Insolvenzen zu tun. Überdurchschnittlich viele Kölnerinnen und Kölner haben nämlich zum Jahresbeginn Privatinsolvenz angemeldet. Und ausnahmsweise ist Corona nicht der Hauptgrund dafür.

Allein im Januar sind beim Amtsgericht 357 Privatinsolvenzen eingegangen, das sind fast drei Mal so viele wie vergangenes Jahr im Monatsschnitt. Im Vergleich zu 2019 immerhin fast noch doppelt so viel. Als Hauptgrund gab ein Gerichtssprecher auf Radio Köln-Nachfrage die Verkürzung des sogenannten Restschuldbefreiungsverfahrens an - eine Art Schuldenschnitt. Früher war dieser in der Regel nach sechs Jahren erfolgt, durch ein neues Gesetz jetzt bereits nach drei Jahren. Viele haben deshalb mit ihrer Insolvenzmeldung gewartet, um davon zu profitieren. Entsprechend geht man am Amtsgericht auch davon aus, dass sich die Nachfrage bald normalisiert. Gänzlich könne man den Corona-Effekt trotzdem nicht ausschließen.