Unterstützung für wohnungslose Menschen in der Winterzeit
Veröffentlicht: Dienstag, 09.02.2021 05:58
Extreme Temperaturen oder Schneefälle in der kalten Jahreszeit führen dazu, dass Menschen, die bei normalen Witterungsbedingungen sonst auf den Kölner Straßen leben würden, auf eine Unterbringung angewiesen sind. Hierfür bietet das Amt für Soziales, Arbeit und Senioren bereits seit 24 Jahren eine "Winterhilfe" an. Doch wie könnt ihr helfen, wenn ein obdachloser Mensch zu erfrieren droht? Das erfahrt ihr hier.

Grundsätzlich ist das Angebot der Winterhilfe vom 1. Oktober 2020 bis 31. März 2021 in Abhängigkeit von der Temperaturlage verfügbar. Auch Kältegänge werden durch ehrenamtliche Kräfte und städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchgeführt. Trotzdem passiert es, dass obdachlose Menschen rund um den Jahreswechsel erfrieren. 2013 etwa verzeichnete die Stadt tragischerweise gleich zwei Todesfälle in dieser Zeit. Durch die offenen Augen und Ohren der Bevölkerung können solche Fälle verhindert werden.
An wen kann ich mich also wenden, wenn ich im Winter Schlafplätze von wohnungslosen Menschen bemerke?
Für die Zeit der Winterhilfe wird regelmäßig eine Hotline eingerichtet, unter der Bürgerinnen und Bürger anrufen können. Die Telefonnummer lautet: 0221 / 47455545.
Habt ihr die Befürchtung, dass eine akute Gesundheitsgefährdung besteht, ruft bitte den Notruf unter der 112 an.
Was passiert, wenn ich einen wohnungslosen Menschen unter der Hotline gemeldet habe?
Die an die Hotline gemeldeten Schlafplätze werden bei eintretenden Kälteeinbrüchen durch die Kältegängerinnen und Kältegänger aufgesucht. Die angetroffenen Personen werden vor Ort über die Unterstützungsangebote der Stadt informiert und an eine Notschlafstelle weitervermittelt. Die Angebote und Maßnahmen der Winterhilfe werden eng mit der Polizei, den Kölner Verkehrs-Betrieben und dem Ordnungsamt abgestimmt.
Außerdem werden bekannte Plätze, an denen sich wohnungslose Menschen aufhalten, im Tagesgeschäft der Kältegängerinnen und Kältegänger kontrolliert. Seit Juli 2017 sind auch aktive Streetworker aus dem Bereich der Wohnungslosenhilfe mit dabei.
Gibt es auch in diesem Jahr wieder einen Kältebus?
Der Kältebus wird vom Verein "Freunde der Kölner Straßen und ihrer Bewohner" gestellt. Dort können sich wohnungslose Menschen für einige Stunden aufwärmen oder ausruhen. Telefonisch ist der Dienst unter folgenden Nummern erreichbar: 0221 / 259 74 244 oder 0176 / 240 71 312.
Gibt es direkte Anlaufstelle für wohnungslose Menschen?
Die wichtigste Adresse ist derzeit die vom Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) betreute Unterkunft an der Vorgebirgsstraße 22. Eine weitere Übernachtungsmöglichkeit gibt es in der Ostmerheimer Straße 220 in Merheim. Ein Shuttle-Service bringt die obdachlosen Menschen ab 18.30 Uhr jeden Abend dorthin und fährt sie am nächsten Tag wieder zurück in die Innenstadt.
Auch der Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF e.V.) bietet Übernachtungsmöglichkeiten für Mädchen und Frauen im Mauritiussteinweg 77-79 an. Diese sind täglich von 19 Uhr bis morgens um 8 Uhr geöffnet.
Ende Dezember wurde außerdem ein ergänzendes Tagesangebot gestartet. Wohnungslose Menschen können sich am Bürgerhaus Stollwerk zwischen 8 bis 18 Uhr in einem sogenannten Wärmezelt aufwärmen. Hier gibt es auch die Möglichkeit, ein heißes Getränk und eine Mittagsmalzeit zu erhalten.
Insgesamt stehen im Stadtgebiet verteilt acht Kontakt- und Beratungsstellen sowie die Überlebensstation GULLIVER zur Verfügung.
Können auch Menschen mit Hunden untergebracht werden?
Die Unterbringung von Hunden stellt ein besonderes Problem dar. Hier sind das Gefährdungspotenzial durch Hunde und notwendige hygienische Vorschriften zu beachten. Dennoch gibt es in Einzelfällen entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten für Wohnungslose mit Hunden oder anderen Kleintieren. Das hängt von der jeweiligen Einrichtung ab.
Unterbringung von Tieren im Tierheim
Der Kölner Tierschutzverein in Zollstock bietet in diesem Jahr erneut Übernachtungsmöglichkeiten für Hunde von wohnungslosen Menschen an. Für Hunde stehen zehn Plätze pro Nacht zur Verfügung. Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer können die Hunde abends bis 18 Uhr oder in der Zeit zwischen 20 bis 21 Uhr vorbeibringen. Die Hunde übernachten in einem beheizten Zwinger und werden mit Futter und Wasser versorgt. Jeweils morgens ab 7 Uhr können die Hunde wieder abgeholt werden. Um eine kurze telefonische Vorankündigung unter 0221 / 381858 wird gebeten.
Kann ich auch warme Kleidung spenden?
Welche Einrichtungen der Wohlfahrtspflege gut erhaltende und warme Winterkleidung benötigen, könnt ihr zu Beginn des Winters bei den ResoDiensten im Amt für Soziales und Senioren abfragen. Sie sind unter der E-Mail sozialamt.resodienste@stadt-koeln.de erreichbar.
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Quelle: Stadt Köln